Illegaler Internethandel mit Potenzmitteln aufgedeckt

Internethändler sollen in Deutschland rund 6000 Kunden illegal mit rezeptpflichtigen Potenzmitteln wie Viagra versorgt haben.

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  • dpa

Internethändler sollen in Deutschland rund 6000 Kunden ohne jegliche ärztliche Kontrolle mit rezeptpflichtigen Potenzmitteln wie Viagra versorgt haben. Ermittlungen laufen in Bayern, im Saarland und in Rheinland-Pfalz, berichtet die Frankfurter Rundschau. Bei Durchsuchungen seien auch gefälschte Pillen, Dokumente über Firmengeflechte und höhere Bargeldbeträge sichergestellt worden. Der Saarbrücker Leitende Oberstaatsanwalt Raimund Weyand bestätigte am Freitagabend auf Anfrage ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz oder Betrug. Details nannte er mit Hinweis auf laufende Ermittlungen nicht.

Als Drahtzieher des banden- und gewerbsmäßig organisierten Rings gilt ein international agierender US-Mediziner. Das Gewerbeamt im bayerischen Wertingen habe den über einen Strohmann angemeldeten "Handel mit naturheilkundlichen Medikamenten" einer Routinekontrolle unterzogen und daraufhin die Augsburger Staatsanwaltschaft informiert. Fahnder hätten fast 70.000 Viagra-Tabletten im Verkaufswert von rund 830.000 Euro und diverse andere Helferlein entdeckt. Die Ware wurde über Internetadressen wie Bestmedunion oder Europeanmed feilgeboten. Bestmedunion begrüßt Surfer inzwischen mit der Meldung, dass man den Internet-Auftritt überarbeite. Bei Europeanmed sind die Pforten weiterhin ungeniert geöffnet, als wäre nichts gewesen. (dpa) (dz)