Flexibler Scanner für gewölbte Oberflächen

Wissenschaftler der University of Tokio haben einen flexiblen, hauchdünnen Miniaturscanner entwickelt, der sich an gewölbte Oberflächen anpassen lässt.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Wissenschaftler der University of Tokio haben einen flexiblen, hauchdünnen Miniatur-Scanner entwickelt, der sich an gewölbte Oberflächen anschmiegt und diese so verzerrungsfrei abliest. Wertvolle antike Bücher ließen sich damit schonend digitalisieren, aber auch gewölbte Oberflächen wie die von Flaschenetiketten.

Der von Takao Someya und seinen Kollegen entwickelte Prototyp besteht aus einer transparenten Polymer-Matrix, in die tausende von lichtempfindlichen Fotodioden eingebettet sind, die wiederum auf einem Netz von Transistoren sitzen. Legt man die Folie auf ein Dokument, so scheint das einfallende Umgebungslicht hindurch. Das von der Vorlage reflektierte Licht wird von den Fotodioden in eine Spannung umgewandelt, die wiederum die Transistoren speichern. Die Spannungen des Transistorarrays digitalisiert ein Analog/Digital-Wandler. Das System könnte man in portablen Geräten wie Handys, PDAs oder externen USB-Speichermedien integrieren. Die Technik funktioniert genau entgegensetzt der, die bei OLED-Displays eingesetzt wird.

Der Prototyp liefert nur Grustufen-Scans mit 36 dpi Auflösung. Die Entwickler halten aber Auflösungen bis 250 dpi und Größen bis A4 für leicht machbar. Später sollen rot-, grün- und blauempfindliche Sensoren auch Farbscanner mit diesem Verfahren ermöglichen. Im nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler eine praxisgerechte Schnittstelle zur Anbindung des Scanners an mobile Geräte entwickeln. Marktreife sei in etwa drei Jahren zu erwarten und Hersteller sollen entsprechende Module dann für etwa zehn US-Dollar erhalten können. (pen)