FBI nutzt Überwachungssystem "Carnivore" nicht
Statt auf das eigene Internet-Überwachungssystem greifen die Ermittler des FBI lieber auf kommerzielle Software zurück.
Die amerikanische Ermittlungsbehörde FBI hat wenig Glück mit ihren Software-Projekten: Nach den Schwierigkeiten mit der Erfassungssoftware Virtual Case File wurde nun auch bekannt, dass das als "Carnivore" ("Fleischfresser") bekannt gewordene Internet-Überwachungssystem DCS-1000 eine Fehlinvestition war. Wie aus Berichten der Behörde an den US-Kongress hervorgeht, nutzten die Beamten Carnivore während der Fiskaljahre 2002 und 2003 kein einziges Mal. Statt dessen griff das FBI auf nicht genannte kommerzielle Produkte zurück, gab das Electronic Privacy Information Center bekannt.
"Carnivore" ist ein Packet-Sniffer, der Webseiten und E-Mails ebenso empfängt wie der Rechner der überwachten Person. Das System war umstritten, seit Informationen darüber 2000 an die Öffentlichkeit drangen. Die von Datenschützern und Bürgerrechtlern kritisierte Überwachung ohne richterlichen Beschluss wird durch den US Patriot Act von 2001 gedeckt. (heb)