Test-Framework Selenium in Version 2.0 erschienen

Neu beim verbreiteten Testframework zum automatischen Durchführen von Funktionstests auf Webseiten sind sogenannte WebDriver, mit denen sich Tests über den Browser oder das Betriebssystem direkt steuern lassen.

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Von
  • Alexander Neumann

Selenium, ein verbreitetes Testframework für Webanwendungen, ist in Version 2.0 erschienen. Mit dem unter der Apache-2.0-Lizenz stehenden Tool lassen sich Funktionstests auf Webseiten automatisch durchführen. Entwicklern von Webapplikationen kann Selenium dabei viel Tipparbeit abnehmen, zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen. Die neue Version ist anscheinend noch nicht gänzlich fertig, allerdings wird sich wohl an den APIs nichts mehr ändern, weswegen sich die Entwickler für die Freigabe dieses Releases entschieden haben. Die nächste Version (1.1.0) der sich als Add-on in Firefox integrierenden Selenium IDE zum Aufzeichnen der Tests im Browser soll offenbar in Kürze erscheinen. Sie wird wohl sämtliche Funktionen von Selenium 2.0 unterstützen.

Selenium setzt sich aus einer Entwicklungsumgebung zum Aufzeichnen und Abspielen der Interaktionen der Webapplikationen, einem Remote-Kontrollserver, mit dem man die Tests in unterschiedlichen Browsern (Firefox, IE, Chrome, Opera) ausführen kann, und einer neuen Implementierung des Grid-Systems Selenium Grid für die parallele Testausführung über unterschiedliche Server zusammen.

Neu sind sogenannte WebDriver, mit denen sich Tests über den Browser und das Betriebssystem direkt steuern lassen, ohne dass dafür – wie bei der Vorgängerversion – der Browser mit JavaScript zu bedienen ist. Unterstützung für die Webtreiber gibt es unter Chrome und Opera, die für Firefox ist derzeit in Arbeit. WebDriver zum Ausführen von Tests auf Android- und iPhone-Geräten sind ebenfalls in der Planung. Die WebDriver APIs lassen sich aus den Programmiersprachen Python, Ruby, Java und C# heraus ansprechen.

Entwickelt wurde Selenium von Jason Huggins während seiner Entwicklertätigkeit bei ThoughtWorks im Jahre 2004. Zwischenzeitlich war Huggins bei Google angestellt und konnte Selenium dort als internes Testwerkzeug für Produkte wie Gmail oder Google Docs etablieren. Seit Juni 2009 fungiert Huggins als CTO des kalifornischen Testspezialisten Sauce Labs, der sein Geschäftsmodell rund um das Testwerkzeug errichtet hat. (ane)