Paypal drängt in stationären Handel

Die ebay-Tochter will auch in Ladengeschäften ein gebräuchliches Zahlungsmittel werden. NFC hält der Deutschlandchef von Paypal für wenig zukunftsträchtig, Gleiches gilt für rein virtuelle Währungen.

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Von
  • Johannes Haupt

Der Online-Zahlungsdienstleister Paypal möchte auch im stationären Handel Fuß fassen. Das Unternehmen sieht die Zukunft im Bezahlen übers Smartphone, erklärte Paypal-Deutschlandchef Arnulf Keese im Gespräch mit der Wirtschaftswoche. Infolge der digitalen Durchdringung des Alltags werde das Online-Bezahlen im Ladengeschäft "ein ganz normaler Vorgang".

Bezahlterminals von Paypal werde es "ziemlich wahrscheinlich" nicht geben, auch der Abwicklung über eingebaute NFC-Chips steht Keese skeptisch gegenüber. Es sei fraglich, "ob der Aufwand mit Funkchip und Zahlungsterminal zukunftsträchtig ist", kommentierte Keese den von Google Wallet verfolgten Ansatz. Über die US-Smartphone-Apps von Paypal wurden nach Angaben des Managers im Jahr 2010 750 Millionen US-Dollar transferiert. Auch die seit März 2011 erhältliche deutsche iOS-App der ebay-Tochter werde bestens angenommen.

Obwohl für viele Paypal-Nutzer die Grenzen zwischen realem und virtuellem Geld verschmelzen, glaubt der Deutschlandchef des Unternehmens nicht daran, dass sich reine Web-Währungen wie Bitcoins oder Facebook Credits durchsetzen. Die Leute wünschten sich Klarheit über die Identität des Handelspartners sowie die Sicherheit, dass eine Zahlung tatsächlich gedeckt ist. Nur hinter realen Währungen ständen "verlässliche Garanten – Staaten oder Währungsräume", welche dieses Sicherheitsbedürfnis befriedigen könnten. (jh)