MSN schließt Internet-Zugänge
Der Online-Dienst MSN (Microsoft Network) stellt seine Tätigkeit als Internet-Zugangsdienstleister ein.
Der Online-Dienst MSN (Microsoft Network) stellt seine Tätigkeit als Internet-Zugangsdienstleister ein. An die Kunden ergeht die Empfehlung, spätestens bis Ende Oktober zu T-Online zu wechseln; die notwendige Software sollen sie demnächst erhalten. Als Anreiz will ihnen T-Online bis Ende des Jahres monatlich zwei Freistunden bieten. Vorausbezahlte Gebühren erstattet MSN. Die EMail-Adressen sollen bis Ende Januar kommenden Jahres ihre Gültigkeit behalten.
Das Web-Angebot MSN-Start bleibt bestehen. Microsoft will es als attraktiven Startpunkt für Internet-Surfer etablieren, um diese dann gezielt zu bestimmten Web-Sites zu führen.
Der Microsoft-Bereichsleiter für kommerzielle Online-Aktivitäten, Michael Konitzer, begründete die Einstellung der Provider-Tätigkeit damit, daß sich die Situation in Deutschland seit der Markteinführung von MSN grundlegend geändert habe. Es gebe heute viele Internet-Provider, die gute Leistungen zu niedrigen Preisen anbieten. Tatsächlich konnte MSN die Erwartungen nicht erfüllen, die Microsoft bei seiner Einführung 1995 gehegt hatte: Der Erfolg des Dienstes blieb weit hinter dem der Konkurrenz zurück. Während die Zahl der MSN-Kunden hierzulande auf 35.000 geschätzt wird, haben die beiden Marktführer T-Online und AOL zusammen etwa hundertmal mehr Mitglieder. (ad)