AMD wegen Preiskampf bei Flash-Speichern unter Druck
Umsatzrückgang und Verlusten bei der Sparte für Flash-Speicher stehen erfolgreiche Geschäfte mit Prozessoren gegenüber; besonders mit seinen 64-Bit-CPUs kann AMD Erfolge verbuchen.
Eine Gewinnwarnung hatte AMD bereits vor wenigen Tagen ausgesprochen, nun kam gar ein Nettoverlust zu Stande. Die Sparte für Flash-Speicher mache auch im vierten Geschäftsquartal Probleme -- bereits im dritten Quartal hatte es in diesem Bereich schwache Geschäfte gegeben.
Im vierten Quartal schrieb AMD insgesamt einen Verlust von 30 Millionen US-Dollar; darin enthalten sind einmalige Belastungen von 49 Milllionen US-Dollar; operativ kam bei AMD ein Gewinn von 20 Millionen US-Dollar heraus -- im gleichen Quartal des Vorjahrs lag der operative Gewinn aber noch bei 46 Millionen US-Dollar. Der Umsatz lag bei 1,264 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 4,8 Prozent.
Im Gesamtjahr 2004 erreichte AMD einen Umsatz von 5 Milliarden US-Dollar, ein Zuwachs von 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn lag für das Geschäftsjahr bei 91 Millionen US-Dollar, darin eingerechnet bereits einmalige Belastungen von 51,6 Millionen US-Dollar.
Nach der Gewinnwarnung war der Aktienkurs bereits massiv eingebrochen, davon hat er sich bis heute noch nicht richtig erholt -- zu Beginn des nachbörslichen Handels nach Vorstellung der Geschäftszahlen für das vierte Quartal fiel der Kurs dann wieder um bis zu 1,6 Prozent. Immerhin sorgt die Flash-Sparte für knapp 40 Prozent von AMDs Umsatz, während Erzkonkurrent Intel, der gerade ausgezeichnete Quartalszahlen und auch starke Umsatzsteigerungen bei Flash-Speichern meldete, gerade einmal rund 7 Prozent seines Umsatzes mit Flash-Speichern macht. Einzelne Analysten empfehlen angesichts der Schwierigkeiten sogar, AMD solle den Flash-Bereich verselbstständigen oder an einen Investoren verkaufen -- die Firma sei dann durch die Zyklen beim Flash-Geschäft weniger verwundbar und könne sich auf das erfolgreiche und profitable Geschäft mit Prozessoren konzentrieren.
In der Memory-Sparte, zu der die Flash-Speicher gehören, machte AMD jedenfalls im vierten Quartal einen Umsatz von 504 Millionen US-Dollar, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Der operative Verlust der Sparte betrug 39 Millionen US-Dollar, nachdem im gleichen Quartal des Vorjahrs noch ein operativer Gewinn von 15 Millionen US-Dollar zu Stande gekommen war. Dem stehen die Geschäfte bei der Computing Products Group, zu der AMDs Prozessoren zählen, gegenüber: Der Umsatz stieg hier um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 730 Millionen US-Dollar, der operative Gewinn stieg um 41 Prozent auf 89 Millionen US-Dollar. Besonders stolz zeigte sich AMD bei der CPU-Sparte, dass mittlerweile 50 Prozent aller von AMD verkauften Prozessoren 64-Bit-CPUs sind. Zudem habe man sowohl bei den Server- als auch bei den Notebook-Prozessoren bezogen auf Stückzahlen ebenso wie auf Umsatz zulegen können. AMD rechnet für das kommende Quartal nun damit, dass die Erfolge mit der AMD64-Architektur sich fortsetzen lassen; die Gesamtverkäufe von CPUs im ersten Quartal sollen aber gleichbleiben oder leicht zurückgehen. Die Umsätze mit Flash-Speichern dagegen sollen auf jeden Fall weiter fallen.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei AMD in US-Dollar
Quartal | Umsatz | Nettogewinn/ -verlust |
---|---|---|
1/00 | 1.092 Mio. | 189 Mio. |
2/00 | 1.170 Mio. | 207 Mio. |
3/00 | 1.210 Mio. | 408 Mio. |
4/00 | 1.175 Mio. | 178 Mio. |
1/01 | 1.190 Mio. | 125 Mio. |
2/01 | 985 Mio. | 17,4 Mio. |
3/01 | 766 Mio. | -187 Mio. |
4/01 | 952 Mio. | -15,8 Mio. |
1/02 | 902 Mio. | -9,2 Mio. |
2/02 | 600 Mio. | -185 Mio. |
3/02 | 508 Mio. | -254 Mio. |
4/02 | 686,4 Mio. | -853,7 Mio. |
1/03 | 714,6 Mio. | -146,4 Mio. |
2/03 | 645 Mio. | -140 Mio. |
3/03 | 954 Mio. | -31 Mio. |
4/03 | 1.206 Mio. | 43 Mio. |
1/04 | 1.236 Mio. | 45 Mio. |
2/04 | 1.262 Mio. | 32 Mio. |
3/04 | 1.239 Mio. | 42,8 Mio. |
4/04 | 1.264 Mio. | -29,96 Mio. |