Juni-Bestseller: Die besten Bücher für Manager

Vom üblichen Büro-Irrsinn über Unternehmensgründungen bis hin zu Neuromarketing: Hier erfahren Sie, was Manager in ihrer Freizeit lesen.

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Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Marzena Sicking

(Bild: Econ Verlag)

Welche Management-Bücher wurden im Juni am häufigsten gelesen? Und hält der Inhalt wirklich, was der Umschlagtext verspricht? Wolfgang Hanfstein, Chefredakteur Managementbuch.de, kommentiert für uns wieder die Bestsellerliste des Monats.

Martin Wehrle: Ich arbeite in einem Irrenhaus, Econ


Martin Wehrles Bericht aus dem Irrenhaus hält sich wacker auf der Nummer 1. Offensichtlich fühlen sich viele angesprochen, wenn vom ganz normalen Büro-Irrsinn die Rede ist. Die Betroffenen werden sich hier wiederfinden und merken, dass sie nicht alleine sind. Und vielleicht lernen sie, wenigstens über ihre Situation zu lachen. Viel wichtiger ist das Buch aber für alle Chefs und Führungskräfte. Es kann ihnen die Augen öffnen für das, was in ihrem Unternehmen schief läuft.

(Bild: Campus Verlag)

Fredmund Malik: Führen, Leisten, Leben, Campus

Unbestreitbar eines der einflussreichsten Managementbücher der letzten Jahre und beständig auf unserer Bestsellerliste zu finden. Und das, obwohl sich Malik auf den ersten 80 Seiten unproduktiv an einem Feind abarbeitet, der womöglich nur ihn selbst verfolgt ("Denksumpf", "Scharlatanerie", "Geist- und Denkverschmutzung", "Aberglaube"). Erst danach konzentriert er sich auf seine Stärken und lehrt Management als Handwerk. Wichtige Grundsätze, richtige Methoden und nützliche Werkzeuge. Sehr einfach und nachvollziehbar.

(Bild: Hanser Verlag)

Günter Faltin: Kopf schlägt Kapital, Hanser

Unter den vielen Büchern zum Thema Unternehmensgründung eines der wichtigsten. Weil der Professor den Finger in die Wunde legt und zeigt, woran es vielen Gründungen mangelt: an Köpfchen. Günter Faltin fordert deshalb Unternehmensgründer auf, gründlich am Konzept zu feilen und erst, wenn die Idee stimmig ist, an den Start zu gehen. Dass dieser Weg der richtige ist, hat er selbst bewiesen. Mit der "Teekampagne" hat er ein Unternehmen auf die Beine gestellt, das heute im Handel mit Darjeeling-Tee eine bedeutende Rolle spielt. Vorbildlich!

Ralf Pispers, Joanna Dabrowski: Neuromarketing im Internet, Haufe

Neuromarketing hat durch seine Consumer-Insights das Wissen über das Kaufverhalten entscheidend vorangebracht. Jetzt nutzen Ralf Pispers und Joanna Dabrowski diese Erkenntnisse für das Online-Marketing. Sie zeigen, was bei der Gestaltung und beim Aufbau von E-Commerce-Seiten beachtet werden muss. Sie demonstrieren reale Blickverläufe und erklären, welche Gestaltungselemente am besten funktionieren. Ein wichtiges Buch für alle, die im Internet Geld verdienen wollen – ob als Designer, Berater oder Händler.

Rolf Beike, Johannes Schlütz: Finanznachrichten lesen – verstehen – nutzen, Schäffer Poeschel

(Bild: Schäffer Poeschel Verlag)

Mit seinen ca. 900 Seiten nicht gerade als Bettlektüre geeignet, dafür aber ebenso umfassend wie fundiert und verständlich. Für alle, die wissen wollen, wie Aktien bewertet werden, was genau einen Kursindex von einem Performanceindex unterscheidet, wie die technische Analyse und Fundamentalanalyse funktionieren, was die Kriterien für die Qualität von Investmentfonds sind, oder nach welchen Regeln ein Wertpapierportfolio strukturiert werden kann.

Tom Peters: The Little Big Things, Gabal

(Bild: Gabal Verlag)

Ein echter Peters. Auf jeder Seite stecken mindestens fünf "Weisheiten", und keine einzige davon ist abgedroschen. Herrlich seine Empfehlung, endlich eine "To-don't-Liste" anzufertigen. Wichtig sein Hinweis, "Wut" als Innovationsquelle zu begreifen (wenn Leute von etwas "die Nase gestrichen voll haben", ist das ein deutliches Indiz für einen unerschlossenen Markt). Oder seine genauso einfache Regel für eine gute Business-Strategie: "Pfeifen Sie auf Sündenbocksucher." Guter, schneller und wirksamer Input für Führungskräfte und Manager.

Ernst Ulrich von Weizsäcker u.a.: Faktor Fünf, Droemer Knaur

(Bild: Droemer Knaur Verlag)

"Wir müssen die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen.“ Das war der Tenor des Buches von Ernst Ulrich von Weizsäcker, das er vor 16 Jahren veröffentlichte und das damals für erhebliches Aufsehen sorgte. Geändert hat sich allerdings wenig. Denn trotz effizienterer Nutzung der Ressourcen stieg der Verbrauch insgesamt rapide an. Vor wenigen Monaten erschien der Nachfolgeband. Hier bezieht von Weizsäcker diese Entwicklung mit ein. In "Faktor Fünf" zeigt er, was technisch und politisch getan werden kann und getan werden muss, damit wir wirklich verantwortungsvoll mit unseren Energiereserven umgehen.

Kelly Cutrone: Wenn Du heulen willst, geh raus! Börsenmedien AG

(Bild: Börsenmedien AG)

Feminismus auf amerikanisch. Für Frauen, die die Hosen anhaben – und merken, dass sie bei den Männern damit nicht gerade auf Gegenliebe stoßen. Cutrone gehört mit ihrer PR-Agentur zu den Fashion Promis in New York. Jetzt beschreibt sie, wie sie sich privat und beruflich in diesem Haifischbecken durchgesetzt hat. Und gibt anderen Frauen Ratschläge, damit sie nicht in die gleichen Fettnäpfchen tappen. Ein anregendes Buch für Frauen, die keine Lust auf die zweite Reihe oder die zweite Geige haben.

Ruth Enzler Denzler: Keine Angst vor Montagmorgen, Orell Fuessli Verlag

(Bild: Orell Fuessli Verlag)

Emotionen werden im Berufsleben oft ausgeblendet. Mit dem Ergebnis, dass sie sich auf Umwegen um so stärker Bahn brechen. Gut, dass Ruth Enzler Denzler mit diesem Buch einen leicht verständlichen Einstieg in die Psychologie der Angst bietet und zeigt, wie ein produktiver Umgang mit Angst möglich ist. Das Buch bietet all jenen Erste Hilfe, bei denen das Wochenende hauptsächlich dafür sorgt, die Angst vor Montagmorgen wachsen zu lassen.

Martin Limbeck: Nicht gekauft hat er schon, Redline

Er ist heute ein Star am Verkäuferhimmel. Was Martin Limbeck zum Thema Verkaufen zu sagen hat, ist nicht gänzlich neu, aber es ist neu verpackt. Und das ist, wenn es um das Thema Verkaufen geht, schon viel Wert. Denn es bedeutet, zur Kenntnis zu nehmen, wie die neuen Käufer ticken, wie sie angesprochen werden sollten und vor allem, wie man ihnen gegenüber treten muss. Das erfordert zu allererst Selbsterkenntnis. Denn auch wenn es beim Verkaufen immer noch um den Abschluss geht – über den Tisch ziehen lassen sich die Kunden schon lange nicht mehr.

(Bild: Managementbuch.de)

Wolfgang Hanfstein ist Chefredakteur des Rezensionsmagazins www.Managementbuch-Review.de und der Online-Buchhandlung www.Managementbuch.de. Seit vielen Jahren bewertet und rezensiert er die relevanten Neuerscheinungen in den Bereichen Wirtschaft, Management und Selbstmanagement.

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