Scala künftig auch unter .NET

Scala-Programme nativ auf der .NET-Plattform unter Microsoft Visual Studio entwickeln zu können, ist das Versprechen von Scala.NET. Daran arbeitet Miguel Garcia, Mitglied der Scala Group an der EPFL, mit finanzieller Unterstützung durch Microsoft – ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zu einer plattformübergreifenden Scala-Programmiersprache sei jetzt erreicht worden.

Miguel Garcia beleuchtet im Interview die aktuelle Entwicklung des Projekts, dessen Ziel es sei, Anwendungen plattformübergreifend für die JVM und .NET bereitzustellen. Bereits jetzt sei es möglich, auf der JVM lauffähige Scala-Programme durch einfaches Neukompilieren auch unter der .NET-Umgebung einsetzen zu können. Einzige Einschränkung: .NET-Bibliotheken, die mit CLR Generics kompiliert wurden, ließen sich in diesem Fall nicht weiter mit Scala verwenden. Da jedoch alle anderen Scala-Features, inkl. der Scala Generics, vom Scala.NET-Compiler unterstützt würden, sei dies in der Praxis nur eine kleine Einschränkung, so Garcia. Zudem werde man die Unterstützung der .NET Generics bis Herbst nachreichen.

Neben dem Scala.NET-Compiler arbeite man auch an einem Visual-Studio-Plug-in, das grundlegende Fuktionalitäten der IDE an die Entwicklung von Scala-Applikationen anpasse – darunter Unterstützung für Code Completion und Debugging. Bis das Plug-in fertiggestellt sei, empfiehlt Miguel Garcia jedoch die Entwicklung auf der JVM mit Hilfe von Eclipse oder IntelliJ und lediglich das Debugging im Anschluss mit Visual Studio zu betreiben.

Weitere Details zur kommenden Entwicklung bei Scala machte auch Martin Odersky, Schöpfer der Sprache, im Interview mit Dr. Dobb's Chefredakteur Andrew Binstock. Neben einem Scala for JavaScript arbeite man am nächsten Major Release von Scala selbst, das in jedem Fall rückwärtskompatibel bleiben solle, sowie an der Weiterentwicklung des Akka-Frameworks. ()