Microsoft will Verfahren zur Auslieferung modularer Betriebssysteme patentieren

Das US-amerikanische Patentamt hat einen Patentantrag von Microsoft veröffentlicht, der ein Verfahren zur Nachlieferung von Betriebssystemkomponenten beschreibt.

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Von
  • Axel Vahldiek

Beim US-Patentamt hat Microsoft ein Patent eingereicht, das ein Verfahren zur Nachlieferung von Betriebssystemkomponenten beschreibt. Die Übermittlung der nachträglich zu installierenden Module soll etwa per digitaler Signatur oder Digital Rights Management geschützt werden. Der Patentantrag wurde am 8. Juni 2005 eingereicht und vom US-Patentamt am 14. Dezember 2006 zur Veröffentlichung freigegeben.

Grundsätzlich ist Windows Vista laut Microsoft bereits so aus Modulen aufgebaut, dass einzelne Beschreibungen in dem Patentantrag bereits zuzutreffen scheinen. Alle Vista-Module zusammen ergeben die eigentliche Vollversion Vista Ultimate, bei den anderen Varianten Starter, Home Basic (N), Home Premium, Business (N) und Enterprise wurden einfach mehr oder weniger viele weggelassen. Die Module stecken in einem Container, den Microsoft als dateibasiertes Image bezeichnet (obwohl mit einem Image üblicherweise kein datei-, sondern ein sektorbasiertes Abbild einer Partition gemeint ist).

Mit Hilfe des WAIK oder des BDD sollen Administratoren Images nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen und um weitere Komponenten wie Treiber oder Anwendungen ergänzen können. Besitzer einer Home-Edition von Vista können vorgefertigte Modul-Pakete über die in Vista enthaltene Funktion Anytime Upgrade nachordern, um so auf Home Premium oder Ultimate aufzurüsten. Dazu erwerben sie online den nötigen Installationsschlüssel und lassen das Vista-Setup-Programm anschließend von der Vista-DVD die fehlenden Module nachinstallieren.

Was Microsoft allerdings mit dem Patent genau bezwecken könnte, so es denn vom US-Patentamt einmal zugeteilt wird, ist bislang unklar. Möglicherweise will der Konzern künftig mit dem Onlineverkauf einzelner Systemkomponenten Geld verdienen, indem etwa die Unterstützung neuer Hardware künftig nicht mehr per Patch oder Service Pack nachgerüstet wird, sondern eben über ein kostenpflichtiges Modul. Denkbar ist auch, dass Microsoft den Nachfolger von Vista als billiges Basispaket verkaufen möchte, dass nur die nötigsten Module enthält, um dann für jede Zusatzfunktion erneut die Hand aufzuhalten. (axv)