VZ-Netzwerke steigern Umsatz, aber verlieren Nutzer

Die sozialen Netzwerke der Verlagsgruppe Holtzbrinck befinden sich wirtschaftlich auf einem guten Weg, verlieren aber weiterhin an Reichweite. Der geplante Verkauf von StudiVZ und Co. liegt vorerst auf Eis.

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Von
  • Johannes Haupt

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck ist mit ihren VZ-Netzwerken weiterhin auf den Weg in die schwarzen Zahlen. Im ersten Halbjahr 2011 warfen die Projekte SchuelerVZ, StudiVZ und MeinVZ einen Gewinn "im siebenstelligen Bereich" ab, erklärte VZ-CEO Clemens Riedl gegenüber dem Medienmagazin Horizont. Im gleichen Zeitraum habe das Unternehmen ein Umsatzplus von 30 Prozent zum Vorjahr erzielt. Für das erste Halbjahr 2010 hatten die VZ-Netzwerke einen Umsatz in Höhe von 30 Millionen Euro.

In den letzten zwölf Monaten hat die Reichweite der sozialen Netzwerke allerdings kontinuierlich abgenommen. Verzeichneten die Seiten im Juni 2010 laut IVW-Zählung noch 437 Millionen Besuche bei 11,4 Milliarden Seitenaufrufen, so waren es im Juni 2011 nur noch 172 Millionen Besuche bei 3,2 Milliarden Seitenaufrufen. Riedl stellte angesichts dieser Entwicklung eine Neuausrichtung der Netzwerke in Aussicht: "Uns ist klar, dass wir vor einer Herausforderung stehen, und wir werden liefern."

Der geplante Verkauf der VZ-Netzwerke scheint dagegen vorerst vom Tisch. Das Manager Magazin meldete am Donnerstag, die mit der Suche nach einem potenten Käufer beauftragte Investmentbank habe von Stefan von Holtzbrinck das Signal bekommen, ihre Bemühungen zu beenden. Mit einem Relaunch, der in den nächsten drei Monaten kommen soll, wollen die VZ-Netzwerke Boden auf den enteilten Konkurrenten Facebook gutmachen. Zu Einzelheiten machte das Unternehmen auf Anfrage von heise online keine Angaben. (jh)