Schlafplatzbörse Airbnb sammelt 112 Millionen US-Dollar ein

Die Vermittlung für private Übernachtungen wird von bedeutenden Investoren unterstützt. Mit dem Geld soll unter anderem der deutsche Markt in Angriff genommen werden.

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Von
  • Johannes Haupt

Die US-amerikanische Übernachtungsvermittlung Airbnb hat in ihrer zweiten Finanzierungsrunde 112 Millionen US-Dollar erlöst. Das Geld soll vor allem für ein stärkeres Wachstum "in internationalen Märkten wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Brasilien" genutzt werden, heißt es in der am Montag verschickten Bekanntmachung (PDF-Datei). Die Unternehmensbewertung soll mit 1,3 Milliarden US-Dollar angesetzt worden sein.

Angeführt wurde die zweite Investmentrunde von Andreessen Horowitz. Dabei handelt es sich um das Venture-Capital-Unternehmen von Netscape-Gründer Marc Andreessen und Ben Horowitz, Gründer des von Hewlett Packard gekauften Softwareunternehmens Opsware. Weiterhin an der Finanzierungsrunde und damit nun auch an Airbnb beteiligt ist DST Global, das an etlichen Internetunternehmen wie Twitter, Facebook und Zynga beteiligt ist. Im April 2010 übernahm die russische Investmentfirma den Internetdienst ICQ komplett von AOL.

Auf dem deutschen Markt sieht sich Airbnb mehreren Kopien des eigenen Geschäftsmodells gegenüber, die teilweise ebenfalls über ein beachtliche Finanzpolster verfügen. Das von den Samwer-Brüdern getragene Startup Wimdu sammelte im Juni 90 Millionen US-Dollar ein. Die Übernachtungsbörse 9Flats, aufgebaut von Qype-Gründer Stefan Uhrenbacher, wurde jüngst von zwei Kapitalgebern aus dem Silicon Valley mit 10 Millionen US-Dollar bedacht.

Der Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Online-Wohnungsbörsen wird nicht nur mit großem finanziellem Aufwand, sondern zunehmend auch mit ausgefahrenen Ellenbogen geführt. So warnte Airbnb seine Geschäftspartner im Juni über einen Newsletter vor "einer neuen Art von Betrug", ausgeführt "von Betrugskünstlern, die Websites kopieren, aggressiv ihre Community erweitern und die Plattform dann an das Original zu verkaufen versuchen" – ein klarer Verweis auf den Mitbewerber Wimdu der Samwer-Brüder, die zuletzt ihren Group-Shopping-Dienst Citydeal an Groupon verkauften (PDF-Datei). (jh)