Serbien: Das Internet als Kommunikationskanal

Nach der Schließung des Senders B92 und der Ausrufung des Kriegszustands sind weitere Restriktionen gegenüber unabhängigen Medien in Jugoslawien zu befürchten.

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Von
  • Florian Rötzer

Nach der Schließung des Senders B92 und der Ausrufung des Kriegszustands in Jugoslawien sind weitere Restriktionen gegenüber unabhängigen Medien in der Republik Jugoslawien zu befürchten. Das Programm von B92 wird derzeit noch über das ANEM Netzwerk unabhängiger Lokalsender in Serbien ausgestrahlt. Auch der RealAudio LiveFeed von der Web-Site von B92 konnte noch empfangen werden. Dieses Signal wird von BBC WorldService aufgenommen und als Radiosignal ausgestrahlt, das in Jugoslawien zu hören ist.

In Amsterdam haben sich verschiedene Gruppen zusammengeschlossen, um durch eine Unterstützungskampagne sicherzustellen, daß ein unzensierter Informationsaustausch mit Jugoslawien gewährleistet bleibt. Auf einer neu eingerichteten Web-Site sollen neueste Nachrichten verbreitet werden.

In einer Meldung von B92 wird von einer neuen Anordnung der serbischen Regierung berichtet, wonach es allen Journalisten verboten wurde, Informationen zu ausländischen Medien zu senden. Das Telefon wird dabei explizit genannt, aber noch ist unklar, ob auch das Internet von der Anordnung betroffen ist. Ausländische Fernsehjournalisten können jetzt schon keine Bilder mehr versenden.

Ein Mönch in einem orthodoxen serbischen Kloster im Kosovo versucht weiterhin, die internationalen Nachrichten über die Website verfügbar zu machen.

Siehe auch den Bericht in Telepolis. (fr)