SQL-Ableger UnQL soll NoSQL-Abfragen ermöglichen

Angelehnt an die Standardabfragesprache SQL will eine "UnQL" genannte Sprache das Bearbeiten unterschiedlich strukturierter Dokumente vereinfachen.

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Von
  • Christian Kirsch

Die Entwickler der freien Datenbanksysteme CouchDB und SQLite haben gemeinsam die Spezifikation einer neuen Abfragesprache vorgelegt. UnQL (gesprochen "Uncle") ähnelt SQL in weiten Teilen. Es enthält jedoch darüber hinausgehend Funktionen zum Bearbeiten von Dokumenten.

So gibt es SELECT, INSERT, UPDATE und DELETE für Abfragen. Sie arbeiten jedoch nicht wie SQL auf Tabellen, sondern auf "Collections". Damit bezeichnen die UnQL-Entwickler eine ungeordnete Menge von Dokumenten. Ein UnQL-Dokument ist etwas, das sich in JSON (JavaScript Object Notation) beschreiben lässt. Nicht nur Objekte, sondern auch einzelne Zahlen oder Zeichenketten können Dokumente sein.

Anders als in klassischen relationalen Datenbanken darf eine Collection unterschiedlich strukturierte Dokumente enthalten. Die SQL-Befehle CREATE/DROP TABLE heißen in UnQL CREATE/DROP COLLECTION. Die WHERE-Klausel darf "Properties" enthalten, also Felder eines Objekts. Allerdings sind viele UnQL-Details noch unklar. So enthält die Seite "Example Queries" auf der Website noch keine Beispiele.

Das in Erlang geschriebene CouchDB gehört zur Gruppe der NoSQL-Datenbanken. Es ist spezialisiert auf die Verarbeitung von Dokumenten, die beliebig strukturiert sein können. Als Austauschformat fungiert JSON. SQLite ist eine Bibliothek, die ein klassisches relationales Datenbanksystem mit SQL-Befehlen implementiert. Sie speichert unter anderem Anwendungsdaten in Apples mobilem Betriebssystem iOS und steckt in vielen anderen Programmen. (ck)