Linux-Distribution Ubuntu 6.06 LTS (Dapper Drake) ist fertig [Update]
Mit der Version 6.06 LTS (long term support) möchte Ubuntu auch die Unternehmen erobern.
Nach einer Verschiebung um sechs Wochen steht Ubuntu 6.06 LTS (Dapper Drake, zu deutsch adretter Erpel) jetzt nach dem neuen Release-Plan pĂĽnktlich ĂĽber die Ubuntu-Server zum Download bereit. Auch Ubuntu-Varianten wie Kubuntu und Edubuntu stehen in der neuen Version zur VerfĂĽgung.
Wie Finanzier Mark Shuttleworth bereits in einem Interview mit heise open ankündigte, enthält die neue Version wenig sensationelle technische Neuerungen: Dapper Drake soll in erster Linie eine solide Distribution auch für den Unternehmenseinsatz sein, für die Shuttleworths Firma Canonical bis zu fünf Jahre Support verspricht. Entsprechend ist der Softwarebestand gegenüber der Vorversion aktualisiert, aber nicht auf den allerneuesten Stand gebracht: Ubuntu 6.06 verwendet beispielsweise noch den Kernel 2.6.15, während Suse Linux 10.1 – bereits vor drei Wochen erschienen – schon auf Version 2.6.16 setzt. Auch auf rasante 3D-Effekte auf dem Desktop muss man in der Standardinstallation verzichten.
Zu den auffälligsten Neuerungen gehört ein grafischer Installer, der direkt aus dem Live-System heraus startet. Die Version 6.06 wird auch in einer speziellen Serverversion ohne grafische Oberfläche verfügbar sein. Zu den bislang schon unterstützen Prozessorarchitekturen x86, x64 und PowerPC hat sich Suns UltraSparc T1 (Niagara) hinzugesellt. Ein neu implementierter Mechanismus macht proprietäre Software verfügbar; zu den ersten ISVs, die Ubuntu unterstützen, gehören Vmware und Arkeia.
Ubuntu hebt besonders die neue Server-Version hervor, die ein zertifiziertes, besonders einfach aufzusetzendes LAMP-System mitbringt. Canonical, das Unternehmen von Ubuntu-Begründer Shuttleworth, bietet technischen Support für die Distribution und für das Webserver-Paket. Weitere zertifizierte Software-Stacks sollen folgen. Auch für die Desktop-Version von Ubuntu ist kommerzieller Support verfügbar, wobei Ubuntu betont, dass Firmen – anders als bei anderen anderen Unternehmens-Distributionen – Support einzelne Ubuntu-Systeme kaufen können, ohne für alle Ubuntu-Installationen Support-Verträge abschließen zu müssen.
heise open bringt online eine ausfĂĽhrliche Besprechung der neuen Version: (odi)