Tulip produziert nicht mehr

Der in Zahlungsschwierigkeiten geratene Computerhersteller Tulip steigt aus der PC-Produktion aus und beschränkt sich künftig auf die Entwicklung und Vermarktung von im Fertigungsauftrag

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Egbert Meyer

Der in Zahlungsschwierigkeiten geratene Computerhersteller Tulip steigt aus der PC-Produktion aus und beschränkt sich künftig auf die Entwicklung und Vermarktung von im Fertigungsauftrag produzierten PCs. Das Unternehmen kann allerdings nur mit Hilfe des Investors Royal Begemann überleben, der sich mit rund 22 Millionen Mark bei Tulip eingekauft hat. Dagegen bleiben die Gläubiger wohl auf hohen Rechnungsbeträgen sitzen: Nach dem vorgelegten Sanierungskonzept müssen sie auf 40 bis 80 Prozent der offenstehenden Forderungen verzichten -- vorausgesetzt, der Vorschlag findet auf der für Anfang Juli einberufenen Gläubigerversammlung eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Mittlerweile ist die Produktion im Tulip-Werk 's-Hertogenbosch wieder angelaufen -- allerdings unter der Regie des neuen Hausherrn Ingram Micro. Der amerikanische Hersteller hat unter anderem auch die Fertigung der Tulip-Computerlinie übernommen. Die Fabrik wurde erst im vergangenen Jahr für rund 66 Millionen Gulden gebaut und im "Sale and Lease-back"-Verfahren finanziert. Wie ein Tulip-Sprecher bestätigte, hat Ingram Micro sämtliche Verpflichtungen aus dem laufenden Leasing-Vertrag übernommen. Zum Leidwesen des deutschen Discounters Vobis, der Anfang Mai sein Interesse an der Fabrik bekundet hatte. (em)