CPUs: positiver Start ins 2. Halbjahr

Für das erste Halbjahr ziehen CPU-Anbieter ein positives Resümee. Die Nachfrage ist gut, wenn auch im zweiten Quartal etwas weniger stark ausgeprägt als in den ersten drei Monaten. Momentan kann der Handel auf eine gute Verfügbarkeit und stabile HEKs bauen.

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Von
  • Karl Fröhlich

Mit dem CPU-Geschäft zeigt sich die Branche im ersten Halbjahr allgemein zufrieden. Intels Sandy-Bridge-Produkte verkaufen sich nach wie vor gut. Die Nachfrage nach Clarkdale nimmt dagegen ab. An das starke Ergebnis des ersten Quartals konnte das Q2 allerdings hierzulande nicht ganz anknüpfen. "Das zweite Quartal fällt normalerweise immer schwächer aus als das erste", sagt Reinhard Daners, Business Unit Manager Components bei Actebis Peacock. "Aus unserer Sicht war das zweite Quartal aber durchaus von einer sinkende Nachfrage und starkem Wettbewerbsdruck geprägt." Bei AMD konnten vor allem die Desktop-CPUs aus dem Einstiegsbereich punkten. Beide Hersteller vermelden zuletzt allerdings sehr positive Zahlen für das weltweite zweite Quartal. Intel verbucht mit 13 Milliarden US-Dollar den fünften Umsatz-Rekord in Folge. AMD übertrifft mit einem Umsatz von über 1,5 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von 61 Millionen US-Dollar, die Erwartungen der Analysten.

"Entscheidende Kaufkriterien sind momentan ein niedriger Stromverbrauch sowie das Preis-Leistungsverhältnis", erklärt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution. "Topseller sind momentan die Produkte Intel Core i3-2100, i5-2400 und i7-2600k sowie der AMD Phenom X4 955 Black und Athlon X2 250".

"Der Trend zu den Intel Core-Prozessoren der zweiten Generation auf Basis des Sockel LGA1155 setzt sich fort, auch auf Grund des sehr guten Preis-Leistungsverhältnis ", ergänzt Actebis-Peacock-Manager Daners. "Mit der Einführung und Komplettierung der günstigen Versionen dieser Produktfamilie können die Integratoren nun Systeme in allen Preissegmenten abbilden."

Stabile HEKs bei AMD und Intel

Nachdem die HEKs für Intel-Prozessoren um Juni leicht anstiegen, halten sie nun ein im allgemeinen stabiles bis leicht rückläufiges Niveau.

Die HEKs für Intel-Prozessoren halten im 4-Wochen-Rückblick ein stabiles Niveau mit einzelnen Spitzen. Beispielsweise sinkt der Core i3 540 von rund 74 auf unter 70 Euro. In der KW 1 mussten Reseller für den 3,06-GHz-Chip noch zirka 80 Euro veranschlagen. Im Gegenzug müssen Wiederverkäufer für den Core i7 860 knapp fünf Prozent mehr ausgeben.

Bei AMD stagnieren die HEKs. Im Vergleich zur KW 26 Ende Juni haben sich diese lediglich um ein bis zwei Prozent nach unten bewegt. Für eine Marktbelebung soll die Anfang des Monats vorgestellte APU-Serie Asorgen. Diese lösen die bisherigen Athlons und Phenoms für Desktop-PC-Mainboards mit der Fassung AM3 ab. Von den vier angekündigten Modellen sind aktuell bisher zwei CPUs in der Distribution gelistet. Von einer Verfügbarkeit lässt sich derzeit noch nicht sprechen. Ingram führt den A8 X4 3850 mit vier 2,8-GHz-Kernen ab 95 Euro und den A6 X4 3650 (2,6 GHz) zu einem HEK ab 81 Euro.

Gegenüber dem Jahresanfang kaufen Fachhändler den AMD Phenom II X6 1100TT mittlerweile um über 30 Prozent günstiger ein.

Der durchschnittliche Verkaufspreis im heise Preisradar schießt förmlich weiter nach oben. In der KW 30 steigt er nochmal um satte 34 Prozent auf 162,46 Euro brutto. Ende Juni kauften Endkunden im Schnitt noch für 112,53 Euro (brutto). Der meistgesuchte Prozessor bleibt Intels i5-2500K (172,15 Euro, KW 26/166,47 Euro brutto). Auf Rang 2 rangiert die Boxed-Version des i7-2600K (247 Euro), gefolgt vom AMD X4 955 (90,90 Euro) und dem 6-Core-Chip i7-990X Extreme Edition (831,76 Euro).

FĂĽr das zweite Halbjahr kann der Handel davon ausgehen, dass Intels Celeron- und Pentium-Modelle mit Sockel LGA775 zunehmend vom Markt verschwinden. Gegen Ende des Jahres sollen mit den LGA2011-CPUs die Nachfolger der bisherigen i7-Flaggschiffe (LGA1366) vorgestellt werden. Details sind bisher aber nicht bekannt.

Mehr Infos

Bei der Preisbeobachtung unterstĂĽtzten uns:

Also-Actebis
B.com Computer AG
CTT AG
Devil AG
Ingram Micro GmbH

Bei AMD wartet die Branche auf die FX-Prozessoren mit Zambezi-Chip. Hier sind bereits einige Details zu den zu erwartenden Modellen fĂĽr die AM3+-Fassung durchgesickert. Mit einer offiziellen AnkĂĽndigung ist fĂĽr Herbst zu rechnen.

Kurzfristig solle sich an der derzeitigen Marktlage wenig ändern: "Wir rechnen in den kommenden Wochen mit einer weiterhin guten Nachfrage und Verfügbarkeit sowie einem stabilen Preisniveau", prognostiziert Ingram-Manager Gerken. (gs)