EU-Kommission hat irische Mobilfunkbetreiber im Visier

Als problematisch hat Kommission analysiert, dass der irische Mobilfunkmarkt von einem Duopol aus Vodafone und mmO2 beherrscht wird.

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Von
  • Torge Löding

Die EU-Kommission will heute darüber befinden, wie die Konkurrenz zu den beiden marktbeherrschenden Mobilfunkanbietern in Irland belebt werden kann. Als problematisch hat die Kommission bereits im Vorfeld analysiert, dass der irische Mobilfunkmarkt von einem Duopol aus Vodafone und mmO2 beherrscht wird. Die beiden Anbieter teilen sich fast 94 Prozent des Marktes. Hinzu komme, dass die Mobilfunkpreise im EU-Vergleich in Irland sehr hoch seien; die beiden Markführer erwirtschafteten dort etwa 50 Prozent mehr Umsatz pro Kunden als anderswo: Ein Fall von Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung, verlautet aus dem Umfeld der Kommission.

Das Wall Street Journal rechnet damit, dass die Kommission entscheiden werde, dass die beiden Mobilfunkkonzerne ihre Netze in Irland für Konkurrenten öffnen müssen, die somit Telefon-Minuten kaufen und wieder verkaufen können. Der Markteintritt von Resellern, vergleichbar zum Auftritt von Mobilcom oder Debitel in Deutschland, würde einen Wettbewerb auslösen, der sich für die Kunden in niedrigeren Preisen niederschlagen würde, so die Hoffnung der Wettbewerbshüter in Brüssel.

Neben dem irischen Markt wird heute aber auch der gesamte EU-Mobilfunkmarkt Thema der Sitzung der Kommission. Diese prüft schon seit langem, ob die Firmen ihren Kunden beim Auslands-Roaming zu tief in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr hatte das Gremium bereits beiden britischen Mobilfunkbetreiber mmO2 und Vodafone gerügt: Sie hätten ihre beherrschende Marktstellung ausgenutzt. Ausländische Anbieter mussten für die Gespräche ihrer Kunden auf in Großbritannien in der Vergangenheit hohe Gebühren für das so genannte Roaming an O2 und Vodafone zahlen, wie die Kommission als vorläufiges Ergebnis ihrer Untersuchung mitgeteilt hatte. (tol)