Emacs verstößt seit Jahren gegen die GPL

Die Verbreitung des Editors Emacs, der von der Free Software Foundation entwickelt wird, verstößt seit zwei Jahren gegen die GPL: Einige Dateien liegen nur noch in Binärform vor, ihr Source Code ist seit 2009 nicht mehr im Quellarchiv enthalten.

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Peinliche Panne bei der Free Software Foundation: Ausgerechnet die Verbreitung des Editors Emacs, den FSF-Präsident Richard Stallman noch bis 2008 höchst persönlich betreute und der zu den ersten unter der GPL veröffentlichten Programme zählt, verstößt seit der in 2009 veröffentlichten Version 23.1.90 gegen die Lizenz.

Einige Dateien der CEDET-Entwicklungswerkzeuge (Collection of Emacs Development Environment Tools) liegen nur noch in Binärform vor, es fehlen sowohl die Quellen als auch die Dokumentation. Dies geht aus einer E-Mail von David Kastrup, einem der Entwickler, hervor.

Richard Stallman stuft das Problem als sehr ernst ein. Es müssten nun unbedingt die fehlenden Quelltexte zusammengesucht und veröffentlicht werden, und zwar für sämtliche veröffentlichte Zwischenversionen. Andernfalls dürften diese Versionen nicht mehr zum Download angeboten werden. Auch ein neues Emacs-Release ist bis zu Vervollständigung der Quellen auf Eis gelegt. (mid)