Microsoft verzichtet auf Berufung gegen EU-Urteil

Der Softwarekonzern will nicht mehr auf dem Rechtsweg erreichen, dass die im März 2004 von der EU-Kommission beschlossenen Sanktionen vorläufig ausgesetzt werden.

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Microsoft verzichtet darauf, die EU-Sanktionen auf dem Rechtsweg vorläufig aussetzen zu lassen. Der Konzern werde nicht gegen das Urteil des Luxemburger EU-Gerichts Berufung einlegen, das vor einem Monat die Sanktionen der EU-Kommission in vollem Umfang bestätigt hatte, teilte ein Microsoft-Sprecher heute laut dpa in Brüssel mit. Der Softwarekonzern konzentriere sich darauf, seinen Wettbewerbern die geforderten Information über Software-Schnittstellen bereitzustellen. Zudem gebe es für Computerhersteller eine Windows-Version ohne Windows Media Player. Diese spezielle europäische Windows-Version solle für Einzelhändler in den kommenden Wochen verfügbar sein. Microsoft teilte weiter mit, die Klage beim EU-Gericht Erster Instanz gegen den Kommission-Beschluss vom März 2004 werde hingegen aufrechterhalten.

Die EU-Kommission hatte entschieden, dass Microsoft wegen "Missbrauchs seines Quasi-Monopols gegen die EG-Wettbewerbsregeln verstoßen" habe und ein Rekordbußgeld von 497 Millionen Euro verhängt. Microsoft hat sein Monopol bei Desktop-Betriebssystemen nach Ansicht der EU-Kommission dazu genutzt, auch den Markt für kleinere Server für Arbeitsgruppen zu dominieren sowie eine führende Position bei Media-Playern zu erlangen. Bereits am Tag des Urteilsspruchs des EU-Gerichts Erster Instanz im Dezember 2004 hatte Microsoft versichert, die Auflagen der EU-Kommission erfüllen zu wollen. (anw)