LG.Philips zeigt LCD-Panel mit 100-Zoll-Diagonale
Der querformatige 16:9-TV-Schirm misst 1,20 m in der Höhe, ist 2,20 m breit und besitzt Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Pixel).
LG.Philips LCD zeigt auf der SID in San Francisco ein LCD-Panel mit 2,54 m Diagonale. Der koreanische Displayhersteller hatte das 2,54 m große Display im März dieses Jahres vorgestellt und präsentiert es nun erstmals der Öffentlichkeit. Der querformatige 16:9-TV-Schirm misst 1,20 m in der Höhe, ist 2,20 m breit und besitzt Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Pixel). Seine Transistorverbindungen bestehen aus Kupfer, um die Verluste auf den internen Zuleitungen möglichst gering zu halten. Eine saubere Signalübertragung ist in einem sehr großen Display mit seinen langen Signalwegen besonders wichtig. Der elektrische Widerstand der verwendeten Kupferleiter soll um 60 Prozent geringer als der von Aluminium sein. Laut LG.Philips erzielt der Fernsehschirm einen Maximalkontrast von 3000 : 1, soll mit seinem kompensiertem S-IPS-Panel extreme Einblickwinkel (der Hersteller spricht von 180 Grad) erlauben und Helligkeitswechsel in weniger als 5 ms bewältigen. Die Anzahl der möglichen Farben (Farbauflösung) benennt LG-Philips mit 1,07 Milliarden, den Farbgammut mit 92 Prozent NTSC.
Der Monsterschirm von LG.Philips ist das größte Flüssigkristalldisplay weltweit, bis dato erzielten nur Plasmas Diagonalen von einem Meter und mehr. Er verdeutlicht zugleich, dass die LCD-Technik sich zu einem ernsthaften Konkurrenten der Plasmatechnik im Bereich der großen Displays entwickelt. Bislang wurden Flachbildschirme mit deutlich über 40-Zoll-Diagonale fast ausschließlich in Plasmatechnik gefertigt. Mit neuen Panelfabriken für Flüssigkristalldisplays, in denen große Glassubstrate für 50- und 60-Zoll-TVs verarbeitet werden können, drängen die LCD-Hersteller nun auch in dieses Segment.
Unter den Fernsehern mit Diagonalen zwischen 30 und 39 Zoll waren nach Angaben des Marktforschungsinstituts DisplaySearch im ersten Quartal 2006 bereits 55 Prozent LCD-TVs, Tendenz steigend. Im Quartal davor steckte noch in der Hälfte aller Fernsehschirme mit diesen Diagonalen eine Braunsche Röhre. Röhrengeräte dominieren allerdings weiterhin den weltweiten Fernsehmarkt bei den Schirmen unter 30 Zoll Diagonale: Bei über 90 Prozent der Geräte handelt es sich dabei um einen Röhrenfernseher. Diese Dominanz wird noch einige Jahre bestehen, und sie erklärt auch, warum etwa Röhrenspezialist TTE (Joint Venture von Thomson und TCL) mit einem Anteil von 11,2 Prozent weltweit die Nummer eins im Verkauf von Fernsehgeräten ist. Erst ab 2009 sollen laut DisplaySearch weltweit mehr Flachbild-TVs verkauft werden als Röhren. Beim Umsatz sieht die Lage dagegen anders aus: Flachbildschirme in Plasma- und LCD-Technik sind im Vergleich zur Röhre teuer und spülen dank möglicher Bilddiagonalen von über 40 Zoll bereits seit einiger Zeit mehr Geld in die Kassen als die Röhrengeräte. (uk)