Studie: 90 Prozent der Jugendlichen haben ein eigenes Handy

Der SMS-Versand liegt nach Erkenntnissen des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest noch vor der mobilen Sprachtelefonie.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Das Handy ist aus dem Alltag von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. 2004 besaßen einer Studie zufolge neun von zehn Jungen und Mädchen zwischen 12 und 19 Jahren ein Mobiltelefon, teilte der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (MPFS) heute in Stuttgart mit. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der jungen Handybesitzer um vier Prozentpunkte gestiegen. 1998 besaßen erst acht Prozent der Jugendlichen ein Handy. Für die so genannte JIM-Studie (Jugend, Information, Multi-Media) waren 2004 bundesweit 1000 Jugendliche befragt worden. Die Druckfassung der JIM-Studie 2004 kann inzwischen online bei der MPFS bestellt werden, in Deutschland erfolgt der Versand kostenlos.

Das Telefonieren ist für die Jugendlichen aber nicht die wichtigste Funktion des Handys. Am intensivsten wird das Mobiltelefon für das Verschicken und Empfangen von Kurzmitteilungen (SMS) genutzt. Im Durchschnitt senden die Jungen und Mädchen etwa vier SMS pro Tag. Die Kosten für die allzeitige Erreichbarkeit begleichen zwei Drittel der Jugendlichen mit einer Prepaid-Karte, die sie abtelefonieren. Nur ein Drittel hat einen festen Handy-Vertrag. Die Studie dokumentiert auch, worüber sich die Jugend unterhält: Meist über das Fernsehen, seltener über Bücher. Die Hälfte der 12- bis 19-Jährigen gab an, sich mit Freunden mehrmals pro Woche über Fernsehinhalte zu unterhalten. Mehr als ein Drittel spricht oft über Handys. Es folgen Themen wie Zeitschriften und Computer. Um Bücher geht es seltener (11 Prozent).

Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest wird getragen von den beiden Landesmedienanstalten für Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die erste JIM-Studie wurde 1998 erhoben. Thomas Rathgeb vom MPFS hob gegenüber heise online hervor, dass diese Studienreihe geeignet sei, die Entwicklung des Mediennutzungsverhalten Jugendlicher in ganz Deutschland über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren. (ssu)