CIA warnt vor Informationskrieg

George Tenet, Direktor der CIA, hat man Mittwoch vor einem Komittee des amerikanischen Kongresses als eine Art Begleitung zum umstrittenen Chinabesuch von Bill Clinton auf die angeblich aktuelle Gefahr eines Informations- oder Cyberkrieges hingewiesen.

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Von
  • Florian Rötzer

George Tenet, Direktor der CIA, hat man Mittwoch vor einem Komittee des amerikanischen Kongresses als eine Art Begleitung zum umstrittenen Chinabesuch von Bill Clinton auf die angeblich aktuelle Gefahr eines Informations- oder Cyberkrieges hingewiesen. Man wisse von einigen Staaten, deren Namen er allerdings nicht nannte, die am Aufbau von Kapazitäten für einen Informationskrieg arbeiten. Da diese Länder erkannt haben, daß sie in einem konventionellen Krieg den USA unterlegen seien, würden Cyberangriffe auch gegen nicht-militärische Netzwerke wie den Elektrizitäts- und Telekommunikationsnetzen zum Bestandteil der militärischen Doktrin. Besonders besorgt zeigte er sich über die technologischen Entwicklungen im Iran, im Irak und in Libyen. Tenet zitierte aber auch einen Artikel aus einer offiziellen chinesischen Zeitung, in der angeblich zu lesen gewesen sei, daß ein Feind, der die USA zu zerstören beabsichtige, lediglich die Computersysteme der Banken durch High-Tech-Mittel stören müsse. Das würde die amerikanische Wirtschaft lahmlegen.

Nach der vor allem durch die Auseinandersetzung mit dem Irak von den USA beschworenen Gefahr eines chemischen und biologischen Krieges, rückt die Bedrohung durch einen Informationskrieg immer stärker in den Mittelpunkt der militärischen Doktrin. Im Mai hatte Clinton bereits ein umfangreiches Programm zur Abwehr eines Informationskrieges und von Cyberterroristen angekündigt, wobei es in beiden Fällen auch immer um den Schutz der öffentlichen Infrastruktur gehe, die durch die Vernetzung und Computerisierung immer empfindlicher und derartigen Angriffen immer stärker ausgesetzt sei. Dazu siehe die Newstickermeldung vom 22.05.. (fr)