Sony unter Druck
Unter anderem ist der Absatz der Spielkonsole Playstation 2 im dritten Quartal des Geschäftsjahrs stark eingebrochen.
Der japanische Sony-Konzern hat im abgelaufenen dritten Geschäftsquartal wegen des Preisverfalls bei digitalen Unterhaltungselektronik-Produkten und einem kräftigen Absatzrückgang bei Spielekonsolen deutlich weniger verdient. Der operative Gewinn sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 138,2 Milliarden Yen (1,024 Milliarden Euro) gefallen, teilte der Konzern am Donnerstag in Tokio mit. Der Nettogewinn stieg im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2004/2005 (31. März) auf Grund bilanzieller Maßnahmen um 55,3 Prozent auf 143,8 Milliarden Yen (1,065 Milliarden Euro). Der Vorsteuergewinn fiel aber um 5,4 Prozent auf 149,2 Milliarden Yen (1,1 Milliarden Euro). Der Umsatz ging um 7,5 Prozent auf 2,148 Billionen Yen (15,92 Milliarden Euro) zurück.
Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) verkaufte Sony nach eigenen Angaben weltweit weniger Playstation 2 als im Vorjahresquartal. Von der neuen portablen Playstation PSP, die seit Dezember in Japan verkauft wird, konnte Sony bislang 510.000 Stück absetzen; der Konzern beurteilt die Entwicklung mit der PSP sowohl bei Hard- als auch bei Software positiv. Insgesamt erzielte die Spielesparte (Hardware und Software) einen Umsatz von 282,6 Milliarden Yen (2,09 Milliarden Euro, minus 23 Prozent) und einen operativen Gewinn von 44,6 Milliarden Yen (330 Millionen Euro, minus 36,8 Prozent).
Auch im Musikgeschäft verzeichnete Sony Rückgänge: Minus von 60,1 Prozent auf 56,3 Milliarden Yen (417 Millionen Euro) beim Umsatz und Minus 25,6 Prozent auf 12 Milliarden Yen (89 Millionen Euro) beim operativen Gewinn. Allerdings trägt Sony Music Entertainment International für den Dezember durch die Gründung des Joint Ventures mit der Bertelsmann Music Group keine Umsätze zur Quartalsbilanz bei -- sie stammen für diesen Monat alle von Sony Music Entertainment Japan, die nicht in dem gemeinsamen Unternehmen mit BMG aufging. Im Filmgeschäft konnte Sony beim Umsatz um 12 Prozent auf 203,1 Milliarden Yen (1,5 Milliarden Euro) und beim operativen Gewinn um 232,2 Prozent auf 18,6 Milliarden Yen (138 Millionen Euro) zulegen. Vor allem Spiderman 2 und die TV-Serie Seinfeld hätten dazu beigetragen; allein von diesen beiden Titeln seien im dritten Quartal 30 Millionen DVDs und VHS-Kassetten ausgeliefert worden.
Mit Unterhaltungselektronik machte der Konzern einen Umsatz von 1,51 Billionen Yen (11,2 Milliarden Euro, minus 0,9 Prozent) und einen operativen Gewinn von 49,4 Milliarden Yen (366 Millionen Euro, minus 23,3 Prozent) Der Mobiltelefonbereich entwickelte sich dagegen positiv. Das gemeinsam mit dem schwedischen Hersteller Ericsson betriebene Joint Venture Sony Ericsson Mobile steigerte den Nettogewinn um 28 Prozent zum Vorjahr auf 55 Millionen Euro.
Sony wolle sein Engagement bei Bildschirmen verstärken, sagte Finanzvorstand Katsumi Ihara. Das Unternehmen werde sich mehr auf die Bereiche LCD- und Rückprojektionsfernseher konzentrieren. Bereits vor wenigen Tagen hatte Sony seine Prognosen für das Gesamtjahr wegen der schwachen Entwicklung des Elektronikmarkts deutlich gesenkt. (jk)