RIAA fordert von P2P-Betreibern Maßnahmen gegen illegalen Musik-Download

Die US-Musikindustrie hat BearShare, LimeWire und anderen Tauschbörsenbetreibern eine Unterlassungsaufforderung zugeschickt. Sie sollen verhindern, dass weiterhin Copyright-geschützte Werke zum Download stehen.

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Der Interessenverband der US-amerikanischen Musikindustrie Recording Industry Association of America (RIAA) hat einigen Betreibern von Filesharing-Plattformen Unterlassungsaufforderungen zugeschickt. BearShare, LimeWire, WinMX und andere sollen "sofort" dafür sorgen, dass ihre Nutzer nicht weiterhin Copyright-geschützte Werke herunterladen können, berichtet das Wall Street Journal. Der Zeitung liegt nach eigenen Angaben das RIAA-Schreiben vor. Die Tauschbörsenbetreiber haben nun die Wahl, gegen die Aufforderung zu klagen oder ihre Plattformen so zu verändern, dass die Musikindustrie zufrieden ist.

Die Musikindustrie sieht sich offenbar durch das kürzlich ergangene Urteil des Supreme Court gegen Grokster und Streamcast Networks im Rückenwind. Das Gericht hatte eine Entscheidung der Vorinstanz aufgehoben, nach der die beiden Tauschbörenbetreiber nicht angeklagt werden dürfen. Nun hat die Musikindustrie anscheinend den ersten Schritt getan, die neue Rechtslage für sich auszunutzen.

Das Wall Street Journal zitiert den Copyright-Experten Ralph Oman, nach dem es für die Musikindustrie nicht so einfach sein dürfte, ihre Interessen durchzusetzen, wie es nach dem Urteil des obersten Gerichtshofs auszusehen scheint. Grokster und Morpheus waren beschuldigt worden, aktiv ehemalige Nutzer des seinerzeit für illegal erklärten Dienstes Napster geworben zu haben und so mit der Möglichkeit, Copyrights zu umgehen. Dies sei bei anderen Tauschbörsen nicht notwendigerweise der Fall.

Vor drei Jahren änderte die US-Musikindustrie ihre Zielrichtung, ausschließlich gegen Tauschbörsenbetreiber vorzugehen. Seitdem hat sie mehr als 10.000 Tauschbörsennutzer verklagt. (anw)