Südkoreanische Kartellwächter beleuchten Qualcomms Geschäftspraktiken
Die Fair Trade Commission hat offizielle Untersuchungen gegen den kalifornischen Chiphersteller aufgenommen.
Die südkoreanischen Kartellwächter haben eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Lizenzierungs- und Geschäftspraktiken des US-Chipherstellers Qualcomm untersuchen soll. Das berichtet die New York Times aus Seoul. Laut einem Sprecher der südkoreanischen Fair Trade Commission (FTC) bedeute dieser Schritt, dass die im April vergangenen Jahres aufgenommenen, aber noch nicht offiziellen Untersuchungen intensiviert würden. Bisher gestalte sich der Fall komplizierter etwa als jener des US-amerikanischen Softwareherstellers Microsoft, gegen den auch eine FTC-Arbeitsgruppe ermittelte und dem die FTC im vorigen August Auflagen erteilte.
FTC-Ermittler haben Anfang April 2006 die koreanische Niederlassung des kalifornischen Mobil-Chipherstellers Qualcomm durchsucht, nachdem sich die koreanischen Unternehmen Nextreaming und Thin Multimedia über dessen Geschäftspraktiken beschwert hatten. So soll Qualcomm unlauteren Wettbewerb betrieben haben, indem es Mobilfunkchipsets im Paket mit Multimedia-Software verkauft habe, heißt es in dem Bericht. Die Ermittler haben neben den Qualcomm-Büros auch den Firmen Samsung, LG Electronics und Pantech einen Besuch abgestattet, um Unterlagen zu ihren Geschäftsbeziehungen zu erhalten. Qualcomm bleibt laut dem Zeitungsbericht nun bei der Beteuerung vom April, dass seine Geschäftsgebahren rechtlich einwandfrei seien und nicht dem Wettbewerb schade. (anw)