T-Mobile soll USA-Geschäft ausbauen

Es gebe keinen Grund fĂĽr einen Verkauf der Mobilfunktochter, betonte Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke laut eines Zeitungsberichts. Sein Unternehmen wolle im Gegenteil das Netz aufrĂĽsten und weiteres Frequenzspektrum in den USA erwerben.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, hat Spekulationen über einen möglichen Ausstieg aus dem US-amerikanischen Mobilfunkmarkt eine deutliche Absage erteilt: "Es gibt keinen Grund für einen Verkauf [von T-Mobile USA]. Im Gegenteil sind wir jetzt dabei, uns auf die nächste Runde vorzubereiten. Dazu gehört, dass wir uns im kommenden Jahr an der Ausschreibung für die neuen Spektren beteiligen werden", kündigte der Telekom-Chef in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) an.

Das Amerika-Geschäft bleibe ein Wachstumsmotor für den Telekom-Konzern, betonte Ricke, auch wenn durch die Fusionswelle im nordamerikanischen Mobilfunkmarkt T-Mobile USA auf den letzten Platz unter den vier überregionalen US-amerikanischen Mobilfunkbetreibern zurückgefallen sei. Unter Analysten wurde argumentiert, dass sich die notwendigen hohen Investitionen für die Aufrüstung der Mobilfunknetze auf den 3G-Standard und für den Erwerb neuer Lizenzen für T-Mobile USA nicht lohnt, da der Anbieter nach Kundenzahlen weit hinter den großen Konkurrenten liegt. Demgegenüber hatten Telekom-Manager wiederholt betont, am US-Geschäft festhalten zu wollen.

Gegenüber der FAZ begründete Ricke seine Strategie mit den aus seiner Sicht weitaus größeren Wachstumssaussichten für das Mobilfunkgeschäft in Nordamerika im Vergleich zu Europa: Mit seinen potenziell 280 Millionen Kunden und einer Mobilfunkpenetration von wenig mehr als 60 Prozent sei Nordamerika weitaus vielversprechender als Europa, wo rund 50 Anbieter um wesentlich stärker gesättigte Märkte konkurrieren. Daher sei es für die Telekom "nicht entscheidend", ob T-Mobile USA mit knapp zwanzig Millionen Kunden und einem Umsatz von rund 11 Milliarden Euro der vierte im Markt sei.

Im vorigen Geschäftsjahr habe T-Mobile USA bereits knapp 40 Prozent des Umsatzes und fast ein Viertel des Betriebsgewinns zum Ergebnis der Telekom-Mobilfunksparte beigetragen. T-Mobile USA verzeichnet laut Ricke weiterhin hohe Neukundenzuwächse. Ricke erwartet, dass in wenigen Tagen die Marke von zwanzig Millionen Kunden fällt. (ssu)