Entwickler von "Halo" fĂĽr Handys verklagt Microsoft

Der französische Handyspiel-Entwickler In-Fusio verklagt Microsoft wegen Vertragsbruch. Die geplante Handyversion des Klassikers "Halo" könnte dabei auf der Strecke bleiben.

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Der Spielklassiker "Halo" der Microsoft-Tochter Bungie Studios nähert sich langsam seiner dritten Inkarnation, kommt aber auch auf anderen Plattformen nicht richtig voran. Der geplante Film dreht Ehrenrunden in der Development Hell und die angekündigte Version für das Handy lässt ebenfalls auf sich warten. Inzwischen sieht es so aus, als ob das Handy-Halo auf ewig Science Fiction bleiben wird: Das französische Unternehmen In-Fusio, das den Halo-Port für Mobiltelefone bewerkstelligen soll, macht seinem Ärger über Microsoft mit einer Klage Luft.

Im September 2005 hatte In-Fusio einen Vertrag mit der Microsoft-Tochter geschlossen, der es den Franzosen erlaubte, mobile Anwendungen mit den Themen und Figuren des beliebten Spiels zu vermarkten. Dafür verpflichtete sich In-Fusio zur Zahlung von insgesamt 2 Millionen US-Dollar (1,5 Millionen Euro) in vier gleichen Raten. Das Abkommen ergänzte einen längerfristigen Lizenzvertrag mit Bungie, der bereits 2004 unterzeichnet worden war. Zunächst ging ein Portal mit Klingeltönen und Bildern aus dem Halo-Universum online. Später sollte auch das Spiel für mobile Endgeräte erscheinen.

Doch über ein Jahr nach Vertragsschluss beschäftigt das erstmal die Juristen, In-Fusio hat im Dezember Klage gegen Microsoft eingereicht. Die Franzosen werfen Redmond Vertragsbruch vor. Offenbar behält sich Microsoft die Abnahme des fertigen Produktes in dem Vertrag vor. Hier setzt auch die Klage von In-Fusio an. Das Unternehmen argumentiert, Microsoft dürfe danach die eingereichten Vorschläge nicht ohne triftigen Grund ablehnen, habe aber genau das getan und damit den Vertrag gebrochen.

Microsoft hatte vorher seinerseits den Franzosen Vertragsbruch vorgeworfen, weil die die Zahlung einer weiteren Rate verweigert hätten. In der Klageschrift erklärt In-Fusio laut Medienberichten, Microsoft habe zahlreiche Vorschläge nicht zeitnah und ohne ausreichende Erklärung abgelehnt und damit bereits gegen die Vereinbarung verstoßen. Deshalb habe In-Fusio die Zahlungen eingestellt. Die Franzosen sind mit ihrem Gang vor das Bezirksgericht in Seattle einer Klagedrohung von Microsoft zuvorgekommen. Der Software-Gigant hat jetzt bis Anfang Februar Zeit, die Klage zu erwidern. (vbr)