Britische Lehrer klagen weiterhin über Mobbing im Internet

Die größte britische Lehrergewerkschaft fordert von der Regierung regulatorische Maßnahmen, um die Verbreitung schikanöser Bilder und Videos über das Internet zu unterbinden.

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Der Appell des britischen Erziehungsministers Alan Johnson an die Betreiber von Websites, Schülern keine Gelegenheit mehr zu bieten, ihre Mitschüler und Lehrer bloßzustellen, hat anscheinend nicht gefruchtet. Die britische Lehrergewerkschaft NASUWT meldet, sie habe für fünf Tage eine Website geschaltet, auf der Lehrer Vorfälle von so genanntem Cyber-Bullying berichten konnten. Es hätten sich rund hundert Lehrer gemeldet. Nun fordert die Gewerkschaft ein effizienteres Einschreiten der Regierung.

In jüngster Zeit hat sich offenbar der Trend verstärkt, dass Schüler Plattformen wie BeBO, YouTube oder die Lehrer-Bewertungs-Site Ratemyteacher nutzen, um peinliche oder beleidigende Fotos und Videos von Lehrern oder Schülern zu veröffentlichen. Beispielsweise waren Aufnahmen von einem Lehrer im Internet gelandet, dem Schüler die Hose heruntergezogen hatten. Die NASUWT fasst zusammen, einige Lehrer seien verzweifelt und traumatisiert. Während sich die Täter anonym entfalten könnten, würden die Namen ihrer Opfer im Internet preisgegeben. Dagegen müsse die Regierung einschreiten.

Unter Bullying versteht beispielsweise die Polizei "gezielte, systematische und wiederholte Schikanen physisch und psychisch stärkerer Schüler gegenüber Schwächeren". Das Phänomen als solches ist nicht neu, doch in jüngster Zeit bieten sich den "Bullies", von denen die Gewalt ausgeht, neue Wege wie der Mobilfunk oder Social-Networking- und Videoplattformen. (anw)