Erstmals Tauschbörsennutzer in Frankreich verurteilt

Ein 28-jähriger Lehrer muss 10.000 Euro Schadenersatz bezahlen, da er unerlaubt Musiktitel im Internet angeboten hatte.

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In Frankreich ist erstmals ein Tauschbörsennutzer verurteilt worden. Für das Anbieten von 10.000 Musiktiteln über das Internet muss ein 28-jähriger Lehrer rund 10.000 Euro Schadenersatz unter anderem an die Verwertungsgesellschaft Sacem (Société des auteurs, compositeurs et éditeurs de musique) zahlen, urteilte ein Gericht in Pontoise (Val-d'Oise). Zudem muss der Lehrer die Verfahrenskosten in Höhe von 2400 Euro tragen. Eine Geldstrafe in Höhe von 3000 Euro wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Die Musikindustrie begrüßte den "exemplarischen Charakter" dieses Urteils, Verbraucherschützer verlangten hingegen Straffreiheit für "Musikpiraten". Das Urteil fiel allerdings milder aus als nach dem Gesetz maximal vorgesehen, das bis zu drei Jahre Haft und 300.000 Euro Geldstrafe vorsieht. Der Amateur-Musiker war im August 2004 nach mehrmonatiger Überwachung festgenommen worden. (anw)