Festplatte aus Österreichs Technologieministerium online versteigert

Unter anderem Honorarnoten, Werkverträge und vertrauliche Informationen für den Minister und Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ) konnten wiederhergestellt werden.

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Ein Redakteur der österreichischen Tageszeitung Kurier hat im Internet für 38,40 Euro eine formatierte Festplatte ersteigert, deren Daten rekonstruiert werden konnten. Dabei stellte sich heraus, dass der Datenträger aus dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) des Landes stammt. Die Abteilung II/FC (Finanzen und Controlling) hatte darauf unter anderem Honorarnoten, Werkverträge und vertrauliche Informationen für den Minister und Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ) gespeichert.

Gorbachs Pressesprecher teilte am gestrigen Montagabend mit, dass "im Zuge einer generellen Erneuerung der Hardware und der Einführung eines neuen Betriebssystems" im Herbst 2005 Festplatten aus Altgeräten ausgebaut wurden. Sie seien "zur Sicherheit noch sechs Monate in verschlossenen Räumen (mit Sicherheitstür und Videoüberwachung) gelagert" worden. Danach hätte eine externe Firma die "Daten durch einen Festplattenzerstörer elektromagnetisch" vernichten und anschließend die Platten entsorgen sollen.

"Dieses Unternehmen unterliegt strengen Vorschriften (...) und hat seine Leistungen bisher ohne Grund zur Beanstandung und unter Beachtung aller sicherheits- und datenschutzrelevanten Auflagen erbracht", heißt es in der Mitteilung. "Nach derzeitigem Kenntnisstand hat ein Mitarbeiter dieser Firma vor dem vorgesehenen Zerstörungsprozess eine Festplatte gestohlen und in der Folge im Internet über eine Internet-Plattform versteigert." Rechtliche Konsequenzen würden geprüft, die externen Entsorgungstätigkeiten vorerst gestoppt.

Derzeit ist nicht bekannt, wie viele Festplatten mit rekonstruierbaren Daten dem Entsorgungsprozess entzogen wurden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)