Handy als Personalausweis-Lesegerät

Forscher der TU Darmstadt haben die prinzipielle Tauglichkeit eines Mobiltelefons als Personalausweis-Lesegerät für unterwegs nachgewiesen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bert Ungerer

Wissenschaftler am Center for Advanced Security Research Darmstadt (CASED) haben nach eigenen Angaben erstmals eine Handy-Applikation für Authentifizierungen mit dem elektronischen Personalausweis (nPA) erstellt und eingesetzt. Die mobile eID-App "MONA" soll dazu beitragen, dass Nutzer des neuen Personalausweises anstelle von Computer und Kartenleser für den elektronischen Identitätsnachweis künftig nur noch ein Smartphone benötigen, das die Funktechnik Near Field Communication (NFC) beherrscht.

Mit der Java-App MONA kann ein NFC-fähiges Handy den nPA zur Authentifizierung nutzen.

(Bild: tu-darmstadt.de)

Die erste Version der Java-ME-Applikation läuft auf dem Nokia-Modell 6212 und soll sich den TU-Forschern zufolge leicht an andere NFC-fähige Modelle anpassen lassen. Die Wissenschaftler wollen die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und der media transfer AG entwickelte Software in den kommenden Monaten als Open-Source-Projekt veröffentlichen und gemeinsam mit anderen Interessierten für verschiedene Smartphones, etwa Android-Handys, weiterentwickeln.

Bevor sich die mobile nPA-Nutzung durchsetzt, gilt es allerdings ein paar Hürden zu nehmen. So benötigt das Nokia-Handy den Testergebnissen zufolge 26,3 Sekunden für eine Transaktion, während ein stationärer PC mit 7,3 s auskomme. Modernere, schneller angebundene Smartphones könnten sich mit etwa 15 s begnügen. Die Forscher geben außerdem zu bedenken, dass sich eine Handy-App noch keiner der drei bisher definierten Leser-Klassen "Basis", "Standard" oder "Komfort" zuordnen lasse. Die Anforderungen zu erfüllen, bedürfe somit noch der Kooperation zwischen Entwicklern, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Smartphone-Herstellern. (un)