Jugendliche drohen 30 Online-Shops mit DoS-Angriffen

40 Polizeibeamte haben die Wohnungen von vier jungen Männern durchsucht, die Online-Shops mit DoS-Angriffen gedroht haben. Die Beträge, die die Jugendlichen erpressen wollten, waren allerdings vergleichsweise gering.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Mit rund 40 Beamten hat die Polizei die Wohnungen von vier jungen Männern durchsucht, die etwa 30 Online-Shops erpresst und dabei knapp 1000 Euro erbeutet haben sollen. Die Beschuldigten sollen von den Shop-Betreibern 50 bis 250 Euro verlangt haben. Den Ermittlungen zufolge legten sie Server zwischenzeitlich stundenlang lahm, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Die dadurch verursachten Umsatzeinbußen werden auf mindestens 100.000 Euro geschätzt. "Die Leute realisieren nicht, was sie an wirtschaftlichen Einbußen bei den Unternehmen auslösen", sagte Oberstaatsanwalt Alexander Badle.

Die Beschuldigten überlasteten die Server mit einem DoS-Angriff, bei dem die Gegenstelle mit sehr vielen Anfragen in kurzer Zeit lahm gelegt wird. Die Erpresser drohten mit neuen Angriffen, wenn die Betreiber nicht zahlen. Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ermitteln gegen die Männer wegen banden- und gewerbsmäßiger Erpressung sowie Computersabotage.

Die Wohnungen der 17- bis 23-Jährigen in Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen seien bereits Anfang des Monats durchsucht worden, berichteten die Ermittler am Montag in Frankfurt am Main und Wiesbaden. Festgenommen wurde keiner der jungen Leute – "wegen des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit", sagte Badle. (Mit Material von dpa) / (rei)