SIGGRAPH 2011: Blender für visuelle Effekte aufgebohrt

Ton Roosendaal gab auf der SIGGRAPH Einblicke in die Planung für Blender: Das Open-Source-3D-Programm soll im nächsten Jahr perfektioniert werden, um visuelle Effekte in real gefilmte Szenen zu integrieren.

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Von
  • Dr. Jörn Loviscach

Ton Roosendaal, der Kopf hinter der freien 3D-Modellierungs-, Animations- und Renderingsoftware Blender, gab auf der SIGGRAPH 2011 anlässlich des "Blender Foundation Community Meeting" Einblicke in die Planung für die nächsten Monate und das nächste Jahr. Die Version 2.59 soll in wenigen Tagen erscheinen. Danach soll es im Zweimonatsrhythmus mit Version 2.6x weitergehen. In den Revisionen sollen nach und nach die Ergebnisse aus stabilen Entwicklungszweigen und Patches eingepflegt werden. Dazu zählen der verbesserte Polygonmodellerier bmesh ebenso wie GPU-Beschleunigungen für Ray-Tracing und Compositing.

Im nächsten Jahr steht unter dem Codenamen "Mango" die Integration von visuellen Effekte mit Realfilmanteilen im Vordergrund. Dieses Projekt wird wesentlich von Google gesponsert. Sechs bis sieben Animationskünstler sollen einen Kurzfilm über "Science-Fiction in Amsterdam" kreieren, eine Idee von Roosendaal. Er merkte dazu an, dass die Kombination aus "Science-Fiction" und "Amsterdam" eine echte Herausforderung sei. Als Regisseur steht bereits Ian Hubert fest; er arbeitet derzeit an "Project London".

Parallel zur künstlerischen Arbeit sollen zwei bis drei Entwickler die technische Basis in Blender bereitstellen. Sie umfasst Funktionen wie Motion Tracking, Greenscreen Keying, hochrealistisches Rendering und den flexiblen Umgang mit Farbräumen. Eine wesentliche Aufgabe der Entwickler wird darin bestehen, Ordnung in die Animationsfunktionen von Blender zu bringen. Ziel der Bemühungen ist, dass sich "alles" animieren lässt, auch in komplexen Konstellationen mit Gruppen und Proxys.

Darüber hinaus planen die Blender-Macher ein elektronisches Magazin namens "Blender Proceedings" sowie ein soziales Netzwerk namens "Blender Network". Zusammen sollen diese Kommunikationskanäle helfen, Spezialisten und Anwender miteinander in Kontakt zu bringen. Damit das Netzwerk produktiv bleibt, soll sichergestellt werden, "dass alle Mitglieder eine Telefonnummer und eine Bankverbindung haben". (ghi)