Microprocessor Forum: Die Zeit der Generalisten geht zu Ende

Durch die steigende Anzahl der CPU-Kerne wächst auch die Möglichkeit, diese auf bestimmte Aufgaben abzustimmen.

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Von
  • Benjamin Benz

Max Baron, Principal Analyst und Senior Editor beim Microprocessor Report, prognostizierte auf dem Microprocessor Forum, dass die Zeit, in der es drei oder vier große universell einsetzbare CPU-Designs gab, zu Ende geht. Der Trend zu Mehr- oder gar Vielkernprozessoren eröffne viele Chancen auch für kleinere Firmen mit innovativen Designs, spezialisierte Prozessoren zu bauen. Dazu gehöre auch, dass die Prozessoren nicht mehr alle Aufgaben erledigen sollen, sondern bereits bei ihrem Design auf bestimmte Aufgaben hin ausgerichtet werden. So lässt sich beispielsweise die Analyse von Videodaten sehr gut parallelisieren.

Trifft man hingegen keine Vorannahmen über die anfallenden Daten oder Algorithmen, fällt es schwer, mehr als eine Hand voll Kerne effizient auszulasten. Baron schätzt, dass in der nächsten Zeit noch mehr spezialisierte CPU-Designs entstehen werden – einige Firmen haben ihre Pläne für Vielkern-CPUs bereits auf dem Forum vorgestellt. Die meisten Firmen setzen dabei entweder auf eine große Zahl identischer oder auf eine kleine Zahl spezialisierter Kerne. Große heterogene Chips wären zwar konstruier-, aber nur schwerlich programmierbar.

Selbst auf Desktop-Prozessoren – die Domäne der Generalisten – hat dieser Trend Einfluss. So rüsten AMD und Intel ihre CPUs mit Spezialbefehlen wie SSE4 und Co. für die schnelle Bearbeitung spezieller Algorithmen. Alternativ dazu kommen auch Co-Prozessoren wieder in Mode. Andererseits bieten auch Hersteller wie Nvidia SDKs an, um ihre hoch parallelen GPUs auch zum Lösen anderer Aufgaben zu nutzen.

Siehe zum Thema auch:

Zum Microprocessor Forum siehe auch:

(bbe)