Mit IPv6 nach Niederbayern und zurück

Während der Provider Amplus ab sofort auch Privatkunden in Niederbayern zusätzlich mit IPv6 versorgt, rührt sich bei großen Anbietern wie der Telekom derzeit offenbar wenig in Sachen IPv6-Zugang.

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Von
  • Reiko Kaps

Der süddeutsche Internet-Provider Amplus bietet ab sofort seinen Privatkunden in der Oberpfalz und in Niederbayern zusätzlich natives IPv6 an, gab das Unternehmen bekannt. Amplus-Kunden mit aktuellen Fritzbox-Routern können den gemeinsamen Betrieb von IPv4 und IPv6 (Dual-Stack) einfach über die Router-Oberfläche aktivieren. Das Unternehmen versorgt seine Kunden nach eigenen Aussagen über ein DSL- und VDSL-Netz mit 30 Verteilerknoten sowie ein eigenes WLAN-Netz mit schnellem Internet.

Amplus-Kunden können IPv6 einfach über die Fritzbox-Oberfläche hinzuschalten.

(Bild: Amplus AG)

Während IPv6 in Rechenzentren inzwischen weit verbreitet ist, klemmt es derzeit meist beim IPv6-tauglichen Internet-Zugang für daheim oder unterwegs: So plant etwa die Telekom zwar einen IPv6-Test an ihren Privatkunden-Anschlüssen, konkrete Termine dafür oder für eine generelle Einführung des Dual-Stack-Betriebs nennt das Unternehmen aber nicht. Natives IPv6 bekommt man heute nur von einigen, eher regional tätigen Anbietern wie Amplus. Bietet der eigene Provider kein IPv6 an, kann man übergangsweise auf Tunnelbroker wie Sixxs oder Gogo6 ausweichen: Dafür benötigt man jedoch Zusatzsoftware auf dem eigenen Rechner oder im Router.

Das Internet Protokoll Version 6 erweitert den Adressraum im Internet massiv: Während die 4,5 Milliarden Adressen des alte IPv4 bereits heute alle vergeben sind, lassen sich mit den 128-Bit langen IPv6-Adressen bis zu 340 Sextillionen Geräte ohne Umwege und Klimmzüge ansprechen. Außerdem verbessert es die Konfiguration, vereinfacht die Lesbarkeit der Adressen und räumt mit IPv4-Krücken wie NAT. Allerdings sind beide Protokollversionen nicht kompatibel, man kann sie aber auf aktuellen Betriebssystemen gleichzeitig einsetzen (Dual-Stack). (rek)