.ss soll Top Level Domain für Südsudan werden

Der seit 9. Juli unabhängige Südsudan hat die von ihm beantragte ccTLD zugeteilt bekommen.

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Der am 9. Juli vom Sudan unabhängig gewordene Südsudan hat viele Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehören auch technische Parameter wie internationale Normen und die Entwicklung von Telekommunikation sowie Postverkehr. Nach einiger Diskussion steht nun fest, dass "SS" offizielles Kürzel für den Südsudan ist. Entsprechend wird auch die Top Level Domain (ccTLD) .ss lauten.

Aufgrund der häufigen Assoziation von "SS" mit der nationalsozialistischen "Schutzstaffel" und den von ihr begangenen Verbrechen war diese Zuteilung durch die zuständige ISO 3166 Maintenance Agency ungewiss; doch die Regierung des neuen Landes hatte diese Zuteilung beantragt. Zudem standen im Bereich beginnend mit S sonst nur noch SF, SP, SQ und SW zur Verfügung, die allesamt mit dem Staatsnamen (offiziell "The Republic of South Sudan") nichts zu tun haben. Auch RS ist bereits vergeben, nämlich für die Republik Serbien.

Somit lauten die ISO 3166-1 Codes für den Südsudan seit 9. August SS (Alpha-2), SSD (Alpha-3) und 728 (Numeric). Der nördliche Nachbar Sudan behält SD und SDN, der neue numerische Code lautet 729. Wann und zu welchen Bedingungen der Betrieb der ccTLD .ss aufgenommen wird, ist noch offen. Diese Codes sind aber nicht nur im Bereich der IT bedeutend, sondern auch für viele andere Anwendungen, von Interpol über die Finanzbranche bis zur Meteorologie.

Die International Telecommunication Union (ITU) hat dem Südsudan die internationale Telefonvorwahl +221 zugesprochen. Bis 15. Dezember kann parallel noch die beim Sudan verbleibende +249 genutzt werden. Danach müssen laut einem Bericht der in Paris herausgegebenen Sudan Tribune alle Telekommunikationsverbindungen über einen zentralen Knoten am Rand der Hauptstadt Juba (um 300.000 Einwohner und größte Stadt des Landes) laufen. Ob das auch Inlandsverbindungen betrifft, ist nicht deutlich. Beschlossen wurde zudem eine Registrierungspflicht für alle SIM-Karten. Diskutiert werden Varianten zur Anbindung des Binnenlandes an internationale Glasfaser-Verbindungen. (anw)