Hurd-L4 kommt auch

Dem Hurd-Entwickler Marcus Brinkmann gelang es, das erste Anwendungsprogramm auf der L4-Microkernel-Portierung für das seit langem kurz vor der Fertigstellung stehende Betriebssystem GNU/Hurd zu starten.

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Dem Hurd-Entwickler Marcus Brinkmann gelang es, das erste Anwendungsprogramm auf der Hurd-Portierung für den L4-Microkernel zu starten. Es handelte sich dabei um das GNU/Unix-Tool banner, das Zeichen oder ganze Wörter als großflächige ASCII-Art ausgibt, Brinkmann dokumentierte die Ausgabe von "!" in einem Screenshot. Damit sei das "Abendessen vorbereitet" schließt er seine Mail an die Entwicklergruppe, man könne nun das System leicht erforschen und in jede beliebige Richtung weiterentwickeln.

Das Betriebssystem GNU/Hurd baut auf einer Microkernel-Architektur auf und steht bereits seit vielen Jahren kurz vor seiner endgültigen Vollendung. Ursprünglich verwendet GNU/Hurd den Mach-Microkern, der jedoch bereits etwas in die Jahre gekommen ist und deutliche Performanceprobleme aufweist. Diese soll nun eine Portierung auf den modernen L4-Microkernel beseitigen. Das Hurd/L4-Projekt befindet sich allerdings noch in einer sehr frühen Anfangsphase.

Ob das Entwicklerteam mit der zweifelsohne kurz bevorstehenden Veröffentlichung von Hurd 1.0 noch auf die L4-Portierung warten wird, oder diese in naher Zukunft mit dem bereits weitgehend stabilen Mach-Kernel erfolgt, ist bisher offen. Linux läuft jedenfalls bereits als Kernel-Version 2.2, 2.4 oder 2.6 auf L4. (ju)