Virus attackiert Flash-BIOS

Ein relativ junges Virus verbreitet sich nach Informationen von DataFellows (F-Prot) rasant über den Globus: "CIH" soll bereits in acht verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten in "freier W

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Von
  • Norbert Luckhardt

Ein relativ junges Virus verbreitet sich nach Informationen von DataFellows (F-Prot) rasant über den Globus: "CIH" soll bereits in acht verschiedenen Ländern auf vier Kontinenten in "freier Wildbahn" gesichtet worden sein, ist also keine nur theoretische Gefahr aus den Virenlabors. Vermutlich ist eine größere Menge von Raubkopien mit CIH infiziert - insbesondere sollen die Piraten-Versionen "einiger neuerer Spiele" für die schnelle Verbreitung sorgen.

CIH ist ein sogenanntes File-Virus, das sich in ausführbare Windows-95/98-Dateien einschleust und sodann mit diesen Programmen verbreitet wird. Aufsehen erregt es vor allem wegen seiner Schadensroutine: Es ist angeblich in der Lage, (zumindest) bei Computern mit TX-Chipsatz die Inhalte des Flash-BIOS zu löschen. Bei modernen Motherboards ist es möglich, nachträglich Updates des BIOS einzuspielen. Ohne BIOS kann der Rechner nicht hochfahren - sobald CIH zugeschlagen hat, muß daher das Flash-BIOS erst auf einem anderen Rechner reprogrammiert werden. Dazu ist jedoch zusätzliche Hardware notwendig, beispielsweise der c't-Flasher (siehe c't 16/97, S. 176).

Auf Motherboards, die einen Schreibschutz-Jumper für das Flash-BIOS haben, sollte man sich vergewissern, daß dieser Schutz auch aktiv ist - dann sollte das Virus dem BIOS nichts anhaben können. Allerdings überschreibt eine weitere Schadensroutine die Festplatte mit Datenmüll. Es ist zu erwarten, daß alle bekannten Antivirusprogramme in Kürze in der Lage sind, dieses Virus zu erkennen und zu beseitigen. (nl)