Altes FD-Objektiv an Digitalkamera

Aus analogen Fotozeiten liegt in meinem Schrank noch ein hochwertiges, lichtstarkes Objektiv für eine alte 35-mm-Spiegelreflexkamera. Leider gibt es keine zeitgemäßen Kameras mehr, die diesen Anschluss (FD) verwenden. Gibt es eine Möglichkeit, es noch zu nutzen, oder muss ich das Objektiv verschrotten?

Für viele alte Kameraanschlüsse finden sich „Rettungsringe“: Speziell hergestellte Objektiv-Adapter, sogenannte Zwischenringe, übersetzen den Objektivanschluss moderner Fotokameras auf das Bajonett betagter Objektive. Bei der Fertigung solcher Zwischenringe kommt es aber auf höchste Genauigkeit an. Mit billigeren Exemplaren, die mit erheblichen Fertigungstoleranzen hergestellt werden, riskiert man optische Beeinträchtigungen der Bilder, etwa durch mangelhafte Schärfe.

Im konkreten Fall bietet beispielsweise die Firma Novoflex (www.novoflex.de) einen für die Sony NEX-5 passenden Zwischenring an, der für die mechanische Verbindung zwischen alten Canon-FD-Objektiven und dem Kameragehäuse sorgt. Die Blendensteuerung muss man manuell vornehmen, einen Autofokus bieten viele der alten FD-Objektive ohnehin nicht. Die Blende wählt man manuell am Objektivring, die Belichtung kann über die Zeitautomatik gesteuert werden. Je nach Kameramodell muss man zusätzlich die automatische Objektiv-Erkennung abschalten; die NEX-5, mit der wir den Novoflex-Ring ausprobiert haben, löst sonst nicht aus.

Ein präzise gefertigter Zwischenring wie dieser kostet rund 120 Euro; eine solche Anschaffung rechtfertigt sich nur bei wirklich teuren, auch nach heutigen Maßstäben wertvollen Optiken; für ein Wald-und-Wiesen-Objektiv (beispielsweise 1:1,8, 50 mm) lohnt sich der Kauf des Adapters nicht. Am besten passen Original-Canon-Objektive auf den Ring, weil der Zwischenring sehr exakt gefertigt wurde. FD-Optiken anderer Anbieter muss man eventuell mit etwas Nachdruck ankoppeln. (uh)