JetBrains veröffentlicht Meta Programming System 2.0
JetBrains hat die neue Version des MPS vorgestellt, mit dem Entwickler ihre Anwendungen entlang des "Language Oriented Programming"-Paradigmas entwerfen können. Neue Funktionen sollen die Entwicklung eigener IDEs erleichtern.
- Robert Lippert
Mit MPS (Meta Programming System) bietet JetBrains eine Entwicklungsumgebung, die das sprachorientierte Programmier-Paradigma (Language Oriented Programming, LOP) umsetzt. Anstatt ein Problem mit einer vorgegebenen Programmiersprache zu lösen, entwirft der Entwickler hierbei zunächst eine individuelle domänenspezifische Sprache, mit der er die gewünschten Anforderungen im Idealfall besser abbilden kann.
Mit der jetzt vorgestellten Version 2.0 führt JetBrains dem MPS gleich eine Reihe verschiedener neuer Funktionen hinzu, bricht jedoch auch mit der Kompatibilität zu bestehenden MPS-1.5-Projekten. Ein Migrationspfad soll jedoch noch angeboten werden, sodass auch bestehende Projekte von den neuen Funktionen der Version 2.0 profitieren können. Unter anderem sollen sich selbst definierte Sprachen über ein neues Plug-in-System leichter verteilen lassen und Entwickler auf Basis der MPS eigene IDEs für ihre Sprachen erstellen und diese mit definiertem Funktionsumfang und unter eigener Marke (Branding) weitergeben können.
Neu sei auch die Option, MPS künftig aus MPS heraus starten zu können, was das Debugging eigener Sprachen erlauben soll. Unterstützt würden Entwickler auch mit einem individuellen Build-Prozess, klarer strukturierten Dialogen beim Zusammenführen (merge) von Code sowie Annotationen zum Quelltext, die Auskunft über eine Reihe von Commit-Informationen liefern.
Java-Entwickler dürfen sich über neuen Funktionen für den Import von bereits in Java zur Verfügung stehenden Code freuen. So könne beliebiger Java-Quellcode als Klasse, Methode oder Statement in MPS kopiert werden, Java-Quellen sollen sich aus MPS heraus adressieren lassen.
Das MPS begann im Jahr 2003 als Forschungsprojekt, ein Jahr später stellte JetBrains das theoretische Konzept hinter dem System vor (PDF, 803 KByte). Ab 2005 stellte man eine frühe Version der Software über ein Early Access Program zur Verfügung, seit 2006 wird MPS auch für die Entwicklung verschiedener JetBrains-Produkte verwendet. Die Software ist unter der Apache-2.0-Lizenz als Open Source verfügbar, Binaries für Windows, Mac und Linux werden ebenfalls bereitgestellt. ()
