AMD kündigt neue Netbook-Prozessoren an

Produktpflege bei den Atom-Konkurrenten der AMD-Baureihen C und E: Der C-60 bekommt einen Turbo, der E-450 höhere CPU-, GPU- und RAM-Taktfrequenzen.

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Die von AMD seit Jahresbeginn ausgelieferten Prozessorfamilien C und E bekommen Zuwachs: Der C-60 läuft wie sein Vorgänger C-50 mit 1 GHz Taktfrequenz, hat aber einen Turbo-Modus mit 1,33 GHz und kann auch seine GPU-Frequenz steigern. Die beiden CPU-Kerne des E-450 wiederum takten mit 1,65 GHz zwar bloß um mickrige 50 MHz beziehungsweise 3 Prozent höher als die des E-350, doch der GPU-Teil soll deutlicher zugelegt haben und heißt deshalb nun Radeon HD 6320 statt Radeon HD 6310. Zur höheren 3D-Performance trägt auch schnellerer Speicher bei: Statt wie der E-350 bloß DDR3-1066 unterstützt der E-450 auch DDR3-1333.

Neu ist auch Unterstützung für HDMI 1.4a beim AMD E-450: Diese Accelerated Processing Unit (APU) kann darüber 3D-taugliche Fernseher oder Beamer ansteuern. Doch anscheinend dekodiert die eingebaute HD-Video-Einheit – eine Variante der UVD 3 – 3D-Blu-ray-Discs nicht, denn AMD spricht nur von "3D-Bildern und (stereoskopischen) Home-Videos". Die Rechenleistung der beiden CPU-Kerne alleine reicht zum Software-Decoding eines Blu-ray-Video-Streams wohl nicht aus.

Schließlich hat AMD auch noch DisplayPort++ (DP++) implementiert: So lassen sich mit billigen Adaptern auch DVI- oder HDMI-Displays am DP-Ausgang anschließen.

Wann die ersten Geräte mit C-60 oder E-450 erhältlich sein werden, ist noch nicht ganz klar. MSI hat bereits das 2,2 Kilogramm schwere 14-Zoll-Notebook CR430 mit E-450 angekündigt, Asus erwähnt den E-450 und den C-60 als Ausstattungsvarianten beim 15,6-Zoll-Notebook K53BY – nennt allerdings dafür als Chipsatz einen AMD M780G, was definitiv falsch ist.

Die AMD-Baureihe C wurde unter dem Codenamen Ontario entwickelt und ist mit 9 Watt TDP spezifiziert, für die Serie E (Zacate) nennt AMD 18 Watt. Es gibt auch eine eng verwandte Embedded-Familie G. In den von TSMC mit 40-Nanometer-Strukturen gefertigten Ontario- und Zacate-APUs stecken sogenannte Bobcat-Kerne.

Nach eigenen Angaben hat AMD im zweiten Quartal 2011 "mehr als fünf Millionen" C- und E-Prozessoren verkauft. Diese Zahl liegt niedriger als die angeblichen AMD-Absatzzahlen, die in einem Anlegerforum aufgetaucht sind. Manches deutet daraufhin, dass diese Zahlen von der Marktforschungsfirma Mercury Research stammen. Demnach konnte AMD gut 6 Millionen Ontario-/Zacate-APUs absetzen, davon 87,5 Prozent für Mobilgeräte. Mehr als 95 Prozent sollen Dual-Core-Versionen gewesen sein. (ciw)