Qt künftig auch für Windows unter GPL

Kommende Versionen der Cross-Platform-Bibliothek Qt werden nicht nur wie bislang für Linux, sondern auch für Windows unter der Open-Source-Lizenz GPL erhältlich sein.

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Von
  • Hajo Schulz

Das Softwarehaus Trolltech hat angekündigt, künftige Versionen seiner Cross-Platform-Bibliothek Qt auf allen unterstützten Plattformen unter demselben doppelten Lizenzmodell vertreiben zu wollen. Derzeit können Linux- und Mac-Entwickler wählen, ob sie das Framework unter der Open-Source-Lizenz GPL zum Erstellen von quelloffener Software nutzen oder eine kommerzielle Lizenz kaufen, die dann auch für Closed-Source-Anwendungen genutzt werden darf. Die Windows-Version von Qt gibt es bislang nur unter einer kommerziellen Lizenz. Mit dem für das zweite Quartal erwarteten Erscheinen von Qt 4 sollen auch Windows-Entwickler die Open-Source-Variante von Qt benutzen dürfen, sofern sie die damit erstellten Programme ihrerseits unter die GPL stellen. Derzeit verkauft Trolltech die meisten Qt-Lizenzen an Windows-Entwickler, dicht gefolgt von Linux-Programmierern.

Welche der zur eigentlichen Bibliothek gehörenden Werkzeuge im Zuge dieser neuen Lizenzierung ebenfalls frei verfügbar sein werden, konnte ein Trolltech-Sprecher heise online gegenüber noch nicht genau spezifizieren. Allerdings stehen die Chancen gut, dass mindestens das Dokumentationswerkzeug Qt Assistant, das Übersetzungs-Tool Qt Linguist und größere Teile des GUI-Editors Qt Designer dazu gehören werden. Das Build-Tool qmake wird sicher die Windows-Version des GNU-Compilers gcc unterstützen; ob man damit auch andere Compiler wie etwa die von Microsoft oder Borland wird nutzen können, stehe aber noch nicht fest. (hos)