Photoshop Elements 4.0: Automatisch, praktisch, gut?
Adobes Consumer-Ableger der Profi-Bildbearbeitung Photoshop nimmt Freizeit-Bildbearbeitern das Werkzeug aus der Hand: Rote-Augen-Korrektur, Freistellen, Verschlagworten -- alles soll automatisch gehen.
Adobes Consumer-Ableger der Profi-Bildbearbeitung Photoshop nimmt Freizeit-Bildbearbeitern das Werkzeug aus der Hand: Rote-Augen-Korrektur, Freistellen, Verschlagworten -- alles soll beim neuen Photoshop Elements 4.0 automatisch gehen. Eine automatische Rote-Augen-Korrektur etwa spürt die roten Pupillen im Bild jetzt selbstständig auf, um sie zu schwärzen. Auf Wunsch greift diese Funktion bereits direkt beim Übertragen der Bilder von der Digitalkamera ein -- eine echte Zeitersparnis, sofern sie qualitativ wirklich hält, was sie verspricht. Das in Microsofts Bildbearbeitung "Foto 2006" eingebaute Pendant konnte das übrigens nicht: Es erwies sich im Test als zu unzuverlässig beim Einfärben der roten Pupillen, als dass man es unkontrolliert per Stapelverarbeitung auf seine Fotos loslassen möchte.
Einen Traum ambitionierter Bildmonteure verspricht Elements mit der neuen halbautomatischen Auswahl zu erfüllen: Dabei markiert man das Objekt lediglich grob mit einigen Pinselstrichen, Elements sucht sich anhand dieser Information die Objektränder selbst. Mit der Adobe-Implementierung taucht bereits die dritte Variante dieser vereinfachten Form des Freistellens auf: Microsofts Vektorgrafiksoftware Acrylic sowie die neueste Entwicklerversion der Open-Source-Bildbearbeitung Gimp warten ebenfalls mit neuartigen Algorithmen der Bildseparation auf, die in der Lage sein sollen, anhand grober Markierungen den Vorder- vom Hintergrund zu trennen. In ersten Tests mit der Beta-Version von Photoshop Elements erzielten wir brauchbare Ergebnisse nur mit Motiven, die sich ohnehin schon klar von ihrem Hintergrund abheben und somit auch per Zauberstab problemlos ausgewählt werden können. Die mitgelieferte Bilddatenbank soll gar Gesichter in Bildern automatisch erkennen und verschlagworten können -- auch dies ein ebenso viel versprechendes wie schwieriges Unterfangen.
Zusammen mit Photoshop Elements 4.0 hat Adobe auch die Videoschnitt-Software Premiere Elements 2.0 angekündigt; die Programme sind ab Oktober für jeweils 99 Euro, im Bundle für 149 Euro zu haben. Die Mac-Version von Photoshop Elements lässt indes noch auf sich warten. Gegenüber heise online unterstrich Adobe-Sprecher Christoph Sahner, dass dies keine Abkehr vom Mac bedeute. Photoshop Elements werde auch künftig für den Mac weiterentwickelt, Adobe habe lediglich die "Produktzyklen entkoppelt". Einen Grund für die geänderten Produktzyklen nannte Sahner nicht. Möglicherweise hat sich Adobe ja entschieden, die bislang lediglich in die Windows-Version integrierte Bilddatenbank doch in die nächste Mac-Version einzubauen? Immerhin stützen sich einige interessante Neuerungen stark auf deren Existenz. (atr)