Microprocessor Report: Bilderkennung im Fahrzeug

Renesas nennt seinen neuen Chip SH-Navi2V "Car-Navigationsprozessor". Doch sein Einsatzgebiet sieht Renesas weniger beim Navigieren als vielmehr in der Bildverarbeitung, um Fahrbahnmarkierungen und Verkehrsschilder zu erkennen.

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Von
  • Erich Bonnert

Im SH-Navi2V hat Renesas einen SH-4A-Kern von Hitachi mit einem eigens entwickelten Parallelprozessor für die Bildverarbeitung kombiniert. Das System on a Chip (SoC) soll Bilder von am Auto angebrachten Videokameras in Echtzeit auswerten. Zum einen geht es um die sichere Erkennung von Fahrbahnmarkierungen; das sind die Basisdaten, die automatische Spurhaltesysteme benötigen. Zum anderen steht das Erkennen von Verkehrsschildern auf dem Programm.

Der Standard-CPU-Kern steuert den Datentransfer und übernimmt die Mustererkennung. Bei einem Höchsttakt von 600 MHz schafft der achstufige Superskalar-Prozessor 1080 MIPS. Der Mediabeschleuniger hingegen versieht die Echtzeit-Bildverarbeitung, genauer gesagt eine Bilderkennung durch Vergleichen mit gespeicherten Mustern. Seine 16 parallelen Gleitkommaeinheiten erzielen bei einer Taktfrequenz von 300 MHz zirka 38,4 GOPS. Damit könne das Telematiksystem die gängigen Fahrbahnmarkierungen fast aller Länder unter allen Wetterbedingungen erkennen, erklärte Renesas-Referent Toru Baji.

Zudem filtert das System die in Japan und vielen europäischen Ländern üblichen runden Tempolimitschilder aus und liest die Ziffern. Damit kann ein Fahrerassistenzsystem das geltende Tempolimit auf einem Cockpit-Display einblenden und/oder bei Überschreitung eine Warnung veranlassen. Mehr zum Thema finden Sie auf heise Autos. (Erich Bonnert)/ (gr)