65 Prozent der deutschen Bevölkerung befürworten ein Verbot von brutalen Gewaltdarstellungen im Fernsehen und in Videospielen. Gegen ein solches Verbot sind laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach 22 Prozent. Am ehesten dagegen sind mit 47 Prozent junge Leute aus Westdeutschland im Alter von 16 bis 29 Jahre, während die Jüngeren in Ostdeutschland zu 52 Prozent dafür sind.
Die große Mehrheit der Bevölkerung, nämlich 60 Prozent, sei davon überzeugt, dass viele Jugendliche von brutalen Killerspielen ferngehalten würden, wenn der Gesetzgeber diese für illegal erklären würde. Nur eine Minderheit halte das Verbot von Computer-Killerspielen für schwierig, "weil man heutzutage solche Spiele ohne weiteres im Internet herunterladen kann". Deshalb bleibe ein solches Verbot wirkungslos, glauben 34 Prozent.
Das Meinungsforschungsinstitut hat nach eigenen Angaben vom 1. bis 12. Dezember insgesamt 2077 Menschen im Alter ab 16 Jahren in Deutschland befragt. Eine Ende November veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift Stern kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Kurz zuvor lief an einer Realschule in Emsdetten ein 18-Jähriger Amok.
Gestern hat die bayerische Landesregierung ein Verbot von "Killerspielen" in den Bundestag eingebracht, das von der niedersächsischen CDU unterstützt wird. Das führte dort laut Medienberichten zu einem Streit mit dem Koalitionspartner FDP, dem der eingebrachte Vorschlag zu weit geht. Der Medienexperte der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Otto bezeichnet in einer Mitteilung den CSU-Vorstoß als "aktionistischen und naiven Rundumschlag". Die bayerische Forderung nach mehr Verboten und Verschärfungen verschließe die Augen vor der gesellschaftlichen Realität und "bevormundet die Bürger, anstatt sie zu beschützen".
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