Innenministerium kippt Körperscanner

Nach Auswertung des zehnmonatigen Feldversuchs auf dem Hamburger Flughafen verzichtet das Innenministerium auf den Einsatz von Körperscannern zur Sicherheitsüberprüfung von Passagieren: Die Technik sei nicht ausgereift.

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Von
  • Detlef Borchers

Das Bundesinnenministerium verzichtet auf den Einsatz von Körperscannern zur Sicherheitsüberprüfung von Passagieren an Flughäfen. Die Technik sei "noch nicht ausgereift", teilte das Ministerium am Mittwoch in Berlin mit, die Scanner zwar "leistungsfähig, aber noch nicht flächendeckend einsetzbar". Die Geräte seien "trotz der hohen Detektionsleistung noch nicht für den allgemeinen Praxisbetrieb geeignet".

Bereits Ende Juli war ein vertraulicher Bericht über den Feldtest am Hamburger Flughafen an die Öffentlichkeit gelangt, laut dem die getesteten Scanner bei 70 Prozent der Passagiere ansprangen und Nachkontrollen erforderlich machten. Auch das Ministerium moniert "insgesamt zu viele Fälle, die die Kontrollen verlängern". Nach Auswertung der Daten aus dem insgesamt zehnmonatigen Testbetrieb habe Bundesinnenminister Friedrich entschieden, keine Körperscanner an Flughäfen einzusetzen.

Die Absage an den Einsatz von Körperscannern in Deutschland erfolgt wenige Tage vor dem Berliner Kongress Future Security, auf dem sich Wissenschaftler über verschiedene Sensortechniken zur Erhöhung der Abwehrmöglichkeiten gegen terroristische Bedrohungen austauschen. Gleich mehrere Panels sind der von Körperscannern benutzten Terahertz-Technologie wie der allgemeinen Flughafensicherheit gewidmet. (vbr)