Netgear liefert Open-Source-WLAN-Router aus [Update]

Der schon länger speziell als Open-Source-Gerät angekündigte Breitbandrouter KWGR614 kommt jetzt tatsächlich in den Handel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 179 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Reiko Kaps

Parallel zur Auslieferung an die Händler hat Netgear die Firmware-Quelltexte für seinen WLAN-Router KWGR614 veröffentlicht. Im rund 100 MByte großen Paket steckt auch ein Cross-Compiler, um die Firmware auf x86-Rechnern unter Linux zu übersetzen. In der Vergangenheit hatte der Hersteller – seiner Veröffentlichungspflicht gemäß GPL gehorchend – bereits Firmware-Quelltexte für andere Geräte herausgegeben. Dieses Modell ist jedoch das erste, das Netgear ausdrücklich als Open-Source-Router bewirbt, und so dem Beispiel seines Mitbewerbers Linksys (WRT54GL) folgt.

Laut Dokumentation arbeitet auf dem KWGR614 ein angepasstes µCLinux (Kernel 2.4.26) und zahlreiche Programme wie der schlanke Webserver Boa, der DNS-Proxy dnrd sowie diverse Hilfsmittel aus dem Busybox-Paket. Außerdem läuft eine Firewall, die Netzwerkpakete überprüft und Schutz vor DoS-Attacken bieten soll. Per Quality-of-Service (QoS) priorisiert der Router zudem Sprach- und andere zeitkritische Anwendungsdaten.

Für die WLAN-Schnittstelle, die gemäß IEEE 802.11g mit maximal 54 MBit/s funkt, hat Netgear sich für den Realtek-Chip RTL8185 entschieden. Zwei abnehmbare Antennen verbessern per Antenna Diversity die Verbindung. Die Funkdaten verschlüsselt das Gerät mit WPA2, WPA oder dem unsicheren WEP. Als Router-CPU arbeitet ein RTL8650, der eine WAN-Schnittstelle und einen Switch mit vier Fast-Ethernet-Ports für das lokale Netzwerk besitzt. Der WLAN-Router KWGR614 ist ab sofort für rund 65 Euro (Straßenpreis) im Handel erhältlich.

[Update] Wie Netgear mitteilte, arbeitet ein mit 200 MHz getakteter RTL8651B mit MIPS-Kern als Router-Prozessor. (rek)