AMD liefert erste Bulldozer-Prozessoren aus

Server- und Supercomputer-Hersteller erhalten bereits seit August die ersten Chargen der neuen Interlagos-Opterons, doch kaufen kann man die Maschinen frühestens ab Oktober.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

AMD kämpft weiter mit Verspätungen: Heute meldet das Unternehmen sogenannte Revenue Shipments der neuesten Opteron-Prozessorgeneration für Server: In diesen Interlagos-Prozessoren stecken bis zu sechzehn Kerne mit der neuen Bulldozer-Mikroarchitektur, also acht Bulldozer-Module. Schon seit August liefert AMD nach eigenen Angaben diese Chips an die Hersteller von Servern und Supercomputern aus, mit Interlagos-CPUs bestückte Maschinen könne man dann ab dem vierten Quartal, also frühestens ab Oktober, kaufen.

Ein Teil der Liefermengen sei bereits fest für Supercomputer eingeplant, erläuterte das Unternehmen. Das könnte ein Hinweise auf erhoffte Rekorde in der 38. Top500-Liste sein, die Mitte November anlässlich der Supercomputing-Konferenz SC11 in Seattle bekannt gegeben werden dürfte. Um auf dieser Liste erscheinen zu können, müssen die Systeme nun Benchmark-Läufe mit dem Linpack absolvieren. Aber auch ohne Blick auf die Top500-Liste muss AMD vermutlich Lieferverpflichtungen für die eigentlich schon viel früher erwarteten Interlagos-Opterons erfüllen: So Hat etwa Cray bereits im Mai den XK6 mit Opteron 6200 angekündigt, das HLRS in Stuttgart will seinen XE6 nun allmählich bestücken.

Die Interlagos-Opterons funktionieren in bisherigen G34-Mainboards mit der Fassung LGA1944, viele bestehende Systeme lassen sich also aufrüsten. Bei manchen Supercomputer-Installationen werden solche Upgrades bereits bei der Bestellung vereinbart.

Im November 2010 hatte AMD gemeldet, die Bulldozer-/Interlagos-Entwicklung liege im Plan, das Unternehmen erwarte die "Vorstellung und breite Verfügbarkeit" im dritten Quartal 2011. Allerdings steht AMD mit den Verzögerungen nicht alleine da: Auch Intel hatte vor Jahresfrist noch damit gerechnet, die neue Xeon-Plattform Romley-EP mit dem Sandy Bridge-EP alias Xeon E5-2600 und dem Patsburg-Chipsatz ungefähr zur Jahresmitte 2011 einzuführen. Auch den Sandy Bridge-EP hatten einige HPC-Firmen für den Herbst eingeplant – er dürfte wohl nicht vor dem vierten Quartal starten. Auf dem Intel-Entwicklerforum IDF in der kommenden Woche werden genauere Hinweise zum Starttermin erwartet. (ciw)