Marktforscher erwarten schwindende Dominanz koreanischer DRAM-Hersteller

Im Verlauf der kommenden drei Jahre könnten Speicherchiphersteller aus Taiwan und der Volksrepublik China die Vormachtstellung von Samsung und Hynix überwinden, prognostizieren die Marktforscher von iSuppli.

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Zurzeit produzieren die beiden südkoreanischen Chip-Giganten Samsung Electronics und Hynix rund 40 Prozent aller weltweit verkauften DRAM-Bauelemente, die als Hauptspeicher für Desktop-PCs, Notebooks und Server ebenso zum Einsatz kommen wie in vielen Handys, PDAs, Druckern und Routern. Nach Ansicht der US-Marktforschungsfirma iSuppli dürfte zwar in diesem Jahr der koreanische DRAM-Marktanteil sogar auf über 47 Prozent wachsen, könnte dann aber rasch schrumpfen.

Für diese These gibt es zwei wesentliche Argumente: Zunächst einmal bauen die DRAM-Hersteller in Taiwan (Etron, Inotera, Nanya, Powerchip, ProMos, Winbond) und in China (SMIC) ihre Fertigungskapazitäten derzeit rasch aus. Das wiederum führt in der aktuellen Situation des DRAM-Marktes zu weiter steigendem Preisdruck, dem Samsung und Hynix ausweichen wollen, indem sie ihre Produktionskapazität zunehmend für (NAND-)Flash-Speicherchips nutzen. Dadurch schrumpft aber ihr DRAM-Ausstoß, weshalb ihr Marktanteil auf diesem Gebiet schnell sinken könnte. Schon im Jahr 2010 könnten die Südkoreaner ihre aktuelle DRAM-Vormachtstellung verlieren.

Durch eine Verlagerung der vorhandenen und zuwachsenden Fertigungskapazitäten von DRAM zu NAND-Flash dürften die Südkoreaner laut iSuppli zwar ihre Marktführerschaft bei NAND-Flash weiter ausbauen, aber es dürfte eine große Herausforderung sein, die Vorherrschaft auf beiden Gebieten gleichzeitig zu erhalten. Schließlich bestehe die Branche in Südkorea lediglich aus zwei Firmen, während in Taiwan und der Volksrepublik China wesentlich mehr Unternehmen gleichzeitig investieren könnten.

Im März dieses Jahres soll laut iSuppli das höchste Umsatzwachstum im aktuellen DRAM-Zyklus erreicht worden sein, zurzeit schrumpfe der Markt, und zwar bis März 2008. Dabei lägen schon jetzt die DRAM-Verkaufspreise unter den Herstellungskosten vieler Firmen. (ciw)